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Andreas Bartl über Sat.1, Schulden und die Zukunft

In einem Interview zeigte der Deutschland-Chef von ProSiebenSat.1 Verständnis für die Enttäuschung der Sat.1-Mitarbeiter. Der Zukunft sieht Bartl positiv entgegen.

Logo: ProSiebenSat.1Andreas Bartl, Deutschland-Chef von ProSiebenSat.1, hat den Umzug von Sat.1 nach Unterföhring verteidigt. "Sat.1 ist der wichtigste Sender unserer Gruppe und bleibt selbstverständlich eigenständig. Eine starke Sendergruppe baut auf starken Sendern auf", sagte Bartl in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Verkauft werden soll Sat.1 nicht: "Unsere neue Struktur ist das klarste Statement gegen einen einzelnen Senderverkauf, das ich mir vorstellen kann." Sat.1 sei weiterhin "ein Riese" und habe die "Talsohle durchschritten, war der Wachstumssieger im ersten Halbjahr" und wachse weiter. Die Sorgen des ehemaligen Sat.1-Chefs Roger Schawinski könne er zerstreuen: "Sat.1 bleibt ein starker Sender, wir werden sein Profil als Sender für die großen deutschen Programme nicht verändern, wir unterstützen ihn mit dem vollen Potential unserer Gruppe. An zwei verschiedenen Standorten schaffen sie das vielleicht zu fünfundsiebzig Prozent, an einem zu hundert."




Foto: ProSiebenSat.1Von langer Hand sei der Umzug allerdings geplant gewesen: "Wir haben uns angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskrise und der Aussichten für das nächste Jahr mit der Frage beschäftigt, wie wir uns krisenfest und zukunftssicher aufstellen", so Bartl gegenüber der "FAZ". Zugleich äußerte er Verständnis für die Pfiffe, die es von der Belegschaft unter anderem gegeben habe: "Die Emotionalität und Betroffenheit der Mitarbeiter in Berlin kann ich hundertprozentig verstehen. Ich kann verstehen, dass die Leute geschockt und verletzt sind und sich das alles anders gewünscht hätten. Es war sehr emotional."

Entsprechend zuversichtlich zeigte sich Andreas Bartl mit Blick auf die Zukunft - auch wenn der Schuldenberg nach dem Kauf der skandinavischen SBS-Gruppe auf 3,7 Milliarden Euro anwuchs. Bartl: "Der Kauf der SBS-Gruppe, durch den sich der Konzern international aufgestellt hat, wird sich auf lange Sicht auszahlen. Sie sehen ja auch, dass das internationale Geschäft im Vergleich zum deutschen sehr gut läuft."

Wer ab dem kommenden Jahr Nachfolger von Guillaume de Posch im Amt des Vorstandsvorsitzenden von ProSieben wird, konnte Bartl im Interview mit der "FAZ" nicht sagen. Spekulationen, wonach er selbst dieses Amt übernehmen werde, konnte er allerdings nicht ganz aus der Welt schaffen: "Davon gehe ich nicht aus", sagte Bartl. Lange dürfte es allerdings nicht mehr dauern, bis auch diese Position wieder besetzt sein wird.
13.11.2008 22:56 Uhr Kurz-URL: qmde.de/30966
Alexander Krei  •  Quelle: FAZ

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Bartl

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