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Serienlexikon: «Alias – Die Agentin»

Vom Erfinder von «Lost» und «Alias» kam in diesem Herbst ein neuer Hit: Die Mystery-Serie «Fringe», die derzeit beim US-Fernsehsender FOX recht passable Einschaltquoten verzeichnet. Quotenmeter.de über das erste große J. J. Abrams-Projekt «Alias».



Bevor J. J. Abrams einen millionenschweren Vertrag mit den Produktionsstudios Warner Bros. und Paramount abschloss, kreierte und arbeitete er an einer Serie, die lange Zeit das ABC-Aushängeschild war. Erst danach entstanden die Hits «Lost» und «Fringe» sowie die Spielfilme «Mission: Impossible III» und «Star Trek XI».



Im Frühjahr 2001 starteten die Dreharbeiten zum einstündigen «Alias»-Film, der fast in jedem Winkel der ABC Studios gedreht wurde. Die Produktion war bereits ab dem ersten Tag schwierig, da das Format zwar auf der ganzen Welt spielt, aber ausschließlich in Los Angeles umgesetzt wurde. Dennoch haben es die Verantwortlichen geschafft, in fünf Jahren die Spannung über 105 Episoden aufrecht zu erhalten.



«Alias – Die Agentin» dreht sich um die junge Studentin Sydney Bristow (Bild), die während ihrer Studienzeit vorgibt, für die Bank Credit Dauphine zu arbeiten. In Wirklichkeit ist sie eine Agentin für SD-6, einer Abteilung des internationalen Verbrecherringes „Die Allianz“. Doch das weiß Bristow nicht, denn ihr wurde mitgeteilt, dass sie für eine geheime Unterabteilung der CIA arbeitet. Als sie ihrem Verlobten von ihrer wirklichen Arbeit erzählt, wird er kurzerhand beseitigt. Erst durch ihren Vater, Jack Bristow, erfährt Syndey, dass SD-6 eine in Los Angeles angesiedelte Organisation ist, die Geschäfte mit anderen Verbrechern macht.



Anders als bei vielen deutschen Serien sind alle Charaktere sehr detailiert ausgearbeitet worden und haben alle ihre Stärken und Schwächen. Im Mittelpunkt steht Sydney Bristow, deren Welt zusammen fällt, weil sie mit der neuen Situation zunächst überfordert ist. Da sie den Tod ihres Verlobten rächen möchte, kämpft sie seither gegen ihren Arbeitgeber und arbeitet als Doppelagentin für die echte CIA.







Auch ihr Vater ist ein Doppelagent, ist aber im Hause SD-6 ein erfahrener und weisungsbefugter Mann. Er hätte verhindern können, dass Sydneys Verlobter liquidiert werden sollte. Jack Bristow ist seit vielen Jahren ein unglücklicher Mensch, denn er heiratete in jungen Jahren Laura, die in Wirklichkeit eine KGB-Offizierin war und seine Stellung nur ausnutze. Aus diesem Grund ist Jack gefühlskalt und denkt vorwiegend an die Beseitigung des Bösen, auch wenn dafür Opfer gebracht werden müssen.



Laura Bristow beziehungsweise Irina Derevko taucht erstmals in der zweiten Staffel auf. Zunächst vermuten alle, dass Sydneys Mutter bei einem Autounfall ums Leben kam, doch ihre Nachforschungen ergaben, dass sie Kopf einer neuen Organisation ist. Der Clou: Der Anführer dieses Kartells heißt „The Man“, ist aber eine Frau. In ihrer gesamten Screentime gibt Irina zwar vor, eine liebende Mutter zu sein, doch ihr russischer Nationalstolz ist in ihr tiefer verankert als die Liebe zu ihrer Tochter.



Der Bösewicht Arvin Sloane leitet die Los Angeles-Niederlassung der SD-Bezirke, von denen es insgesamt zwölf Stück gibt. Er sprach vor einigen Jahren Sydney an und rekrutierte sie, sodass sie erfolgreich für seine Zwecke ihr Leben riskiert. Als Freund von Laura und Jack Bristow hatte er stets beste Kontakte zu Sydney. Sloane ist ein skrupelloser und verrückter Anführer, der über dreißig Jahre nach dem ewigen Leben sucht und es auch schließlich findet.



Michael Vaughn verkörpert die Schnittstelle zwischen Sydney Bristow und der CIA. Der Verbindungsmann wirkt in den ersten Episoden noch als reine Notlösung, wird dann allerdings ab der zweiten Staffel zu Sydneys Partner. Im Hause SD-6 kämpft sie mit Marcus Dixon zusammen, der wegen Sloane auch seine Ehefrau verliert. Der erfahrene Agent wird nach einiger Zeit ebenfalls Mitglied bei der CIA und kann sich innerhalb von wenigen Jahren bis an die Spitze arbeiten.



Die Fernsehserie «Alias» hat in ihrer fünfjährigen Laufzeit mehrfach das gesamte Konzept über den Haufen geworfen. Bis zur Mitte der zweiten Staffel bestand die Aufgabe darin, die Operationen von SD-6 zu verhindern. Zeitgleich suchte man die Manuskripte und Erfindungen des Wissenschaftlers Milo Rambaldi, dessen Einführung der Serie eine Richtung vorgab. Ab Staffel zwei löste sich die Geheimorganisation „Die Allianz“ auf und die CIA war fortan beschäftigt, Arvin Sloane und seine Komplizen zu fassen. Mit dem Start der dritten Staffel wacht Sydney auf der Straße auf und zwei Jahre waren vergangenen. Zunächst sucht sie ihre Vergangenheit zusammen, dann bekämpft sie wieder Sloane, der inzwischen eine humanitäre Einrichtung gegründet hat und sich mit der CIA verbündet hatte.



Um die Einschaltquoten steigen zu lassen, wurde in Staffel vier fast ausschließlich abgeschlossene Episoden auf Sendung geschickt. Mit dem fünften Lauf wurde dieses Konzept wieder über Bord geworfen, die Einschaltquoten sanken auf dem neuen Sendeplatz am Donnerstag allerdings wieder recht schnell. Deshalb setzten sich die Verantwortlichen von ABC und J. J. Abrams an einem Tisch und beschlossen das offizielle Ende der Serie nach 105 Folgen.



«Alias – Die Agentin» war über viele Jahre lang ein Aushängeschild von ABC, zeitweise war es sogar die einzige einstündige Dramaserie im Programm des Senders. Erst mit dem Start von «Lost», «Desperate Housewives» und «Grey’s Anatomy» wurden die Ansprüche höher, sodass man die Serie mit einem tollen Finale enden lassen ließ. Denn nicht abgeschlossene Serienleichen haben die amerikanischen TV-Sender hunderterweise im Keller.
08.11.2008 08:51 Uhr Kurz-URL: qmde.de/30845
Fabian Riedner

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Alias

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