Der neue Regelspieltag unterscheidet sich nur wenig von den Bekanntmachungen, die man damals mit dem Partner Sirius entworfen hatte.
Auch wenn die DFL es so nicht hören will: Fanunfreundlicher wird das neue Spieltagsmodell in jedem Fall. „Wir hatten eine Vielfalt von Interessen zu berücksichtigen“, sagte Christian Seifert, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Ligaverbands am Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz. Damit meinte er nicht nur die Medien, sondern auch die Clubs und die Fans. Die stehen aber offenbar hinten an, auch wenn Seifert erwähnte, dass es auch künftig kein Livespiel nach 20.00 Uhr geben würde. Dass es das natürlich dennoch gibt, sorgte für ein wenig Verwirrung bei den Journalisten.
Künftig wird in der ersten Bundesliga auch weiterhin ein Spiel am Freitagabend um 20.30 Uhr angepfiffen, fünf Spiele finden samstags um 15.30 Uhr statt. Neu ist der Live-Termin am Samstag um 18.30 Uhr, sowie der Termin am Sonntag um 15.30 Uhr. Ein Spiel findet sonntags um 17.30 Uhr statt. Eine Studie des DFB hätte ergeben, dass nur noch 36 Prozent aller Amateurspiele sonntags stattfinden würden, erklärte Ligapräsident Rauball und verteidigte das Modell, dass durchaus als Amateur-feindlich bezeichnet werden darf. „Wir haben Pakete für den Zuschauer geschnürt und nicht für die Bieter“, erklärte Christian Seifert energisch.
Dieser Regelspielplan wird allerdings einige Mal abgeändert. Nach Abstellungen zur FIFA (nach Länderspielen) entfällt das Erstligaspiel am Freitag – dieses findet dann am Samstag um 15.30 Uhr statt. Stattdessen wird ein Zweitligaspiel am Freitag in der Primetime angepfiffen. Bis zu fünf Mal in der Saison (nach Uefa Cup-Wochen) entfällt zu dem das Samstagabend-Spiel und wird dann auf Sonntag, 17.30 Uhr verlegt.
In der zweiten Liga finden weiterhin drei Spiele am Freitag um 18.00 Uhr statt. Neu ist der fanunfreundliche Termin am Samstag um 13.00 Uhr. Dann sollen ab August 2009 zwei Begegnungen ausgetragen werden. Sonntags finden künftig nur noch drei Spiele (13.30 Uhr) statt, am Live-Spiel am Montagabend ändert sich nichts. 39 Marktteilnehmer haben sich bisher für die Verwertungsrechte interessiert und Unterlagen angefordert. Diese haben nun bis zum 21. November Zeit ihre Gebote einzureichen. Entscheiden wird die DFL über den Zuschlag bis allerspätestens März 2009. Wenn alles gut laufe, dann könnte sogar schon im Advent mit einer Entscheidung gerechnet werden.
Den Zuschlag bekommt allerdings auch dieses Mal nicht automatisch das höchste Gebot. Trotz der Überraschung 2005 – damals bekam arena die Pay-TV-Rechte – gehen Insider und Experten davon aus, dass die DFL dieses Mal mit Premiere weiter arbeiten wird. Zu groß sind die Risiken im derzeit ohnehin strauchelnden Medienmarkt sich auf einen neuen Partner einzulassen. Im Free-TV hat die ARD die besten Karten für einen ersten Zuschlag.
31.10.2008 14:40 Uhr
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Manuel Weis