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Die Kritiker: «Rosa Roth: Der Fall des Jochen B.»

Story
Bei einem Routineeinsatz in der Berliner Stadt trifft Rosa Roth zufällig ihren ehemaligen Geliebten Jochen Barach, der sich in Begleitung eines jungen Mannes befindet. Jochen Barach ist inzwischen verheiratet, hat zwei fast erwachsene Söhne und arbeitet als Kommissar im Sittendezernat. Die Wiedersehensfreude nach all den Jahren währt jedoch nicht lange.

Als Rosa in ein Stundenhotel gerufen wird, in dem ein Jugendlicher ermordet worden ist, erkennt sie in dem Opfer eben jenen jungen Mann wieder, den sie zuvor noch an der Seite Jochen Barachs gesehen hatte.

Sascha Bremer galt als Strichjunge. Jochen Barach versichert Rosa, dass Sascha ihm als Informant gedient hatte. Vermutlich sei er deshalb ermordet worden. Barach sei einer Bande von Kinderschändern auf der Spur gewesen. Behauptet er zumindest. Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang der Name Henning von der Osten.

Darsteller
Iris Berben («Frühstück mit einer Unbekannten») ist Rosa Roth
Carmen Maja Antoni («Wir sind das Volk») ist Karin von Lomanski
Gunter Schoß («Tierärztin Dr. Mertens») ist Günther Zorn
Ole Puppe («Die Frau des Frisörs») ist Jochen Barach
Peter Kurth («Goodbye Lenin!») ist Henning von der Osten
Lars Rudolph («Der Brief für den König») ist Hansi Wagner
Inga Busch («Märzmelodie») ist Tina Barach
Thomas Arnold («Afrika, mon amour») ist Stefan Rieke
Max Goppelt («Deadline») ist Wernie
Elke Winkens («Die unlösbaren Fälle des Herrn Sand») ist Paula de Vries
Robert Schupp («Alte Freunde») ist Nico Möller
Sergej Moya («Stille Post») ist Sascha Bremer
Jockel Tschiersch («Braams – Kein Mord ohne Leiche») ist Charly Kubik

Kritik
Erneut präsentiert das Zweite Deutsche Fernsehen einen weiteren Film aus der Reihe „Geschichten, die eigentlich schon viel zu oft erzählt wurden“. Im Vordergrund steht Rosa Roth, die ihren ehemaligen Geliebten Jochen Barach wieder trifft. Zwar wurde Barach noch in keiner einzigen Episode von «Rosa Roth» auch nur ansatzweise erwähnt, aber das ist dem Autor Echkard Theophil egal. Wie schon bei anderen Reihen werden den Ermittlern irgendwelche Hobbys, Liebschaften oder andere einschneidende Erlebnisse angeheftet, die sie genau neunzig Minuten haben. Danach verfliegt zum Beispiel das Fußball-Hobby wieder.

Der Grund, wieso Jochen Barach eingebaut wurde, liegt klar auf der Hand: Die Folge kann sich ohne die weitere Hauptfigur nicht alleine tragen. Viel zu wenig passiert in den eineinhalbstunden von «Rosa Roth». Und hätte auch nur wieder einer früher seine Akten durchgeforstet, wäre der Fall sehr viel früher gelöst worden. Stattdessen irrt Rosa durch die Straßen von Berlin und befragt Verdächtige. Mittlerweile ist die Figur sogar schon so weit abgehoben, dass sie sich bei Verdächtigen nicht mehr vorstellen muss und diese Roth erkennen als wäre ein riesiges „Polizei“-Schild auf ihrer Stirn.

Zweifelsohne schlägt das Ende der Episode dem Fass den Boden aus: Jochen Barach, der Polizist, der sich gerade noch in Untersuchungshaft befindet, erwürgt den Drahtzieher hinter den Kinderpornos. Wohlgemerkt findet dieses Szenario im Gefängnishof statt. Die drei Wärter, die das Unglück verhindern sollen, lassen sich von ein paar Häftlingen aufhalten – völlig unrealistisch!

Die gesamte Storyline von «Rosa Roth: Der Fall des Jochen B.» ist miserabel konstruiert und beschäftigt sich mit totalen Nebensächlichkeiten. Des Weiteren sind alle Figuren bis auf wenige Ausnahmen dermaßen traurig gezeichnet, wie es zuletzt bei der RTL-Serie «Die Anwälte» vorkam. Als Zuschauer könnte man sich hinsetzen und nur heulen, weil es allen Akteuren so mies geht.

Die neueste «Rosa Roth»-Folge kann aber auch positive Dinge vorweisen. Zum einen die Schlussszene als Roth die Täter abführt, ist sehr gut gelungen und macht Spaß auf mehr. Ohnehin sind die letzten zwanzig Minuten im Vergleich zum übrigen Film wirklich sehenswert. Des Weiteren wurden für die Produktion hervorragende Schauspieler verpflichtet: Zum einen Iris Berben, die in ihrer Rolle wirklich aufgeht, zum anderen Ole Puppe. Auch die übrigen Mitglieder des Schauspieler-Ensembles liefern – bis auf den Notarzt zu Beginn der Folge – eine echt tolle Leistung ab.

«Rosa Roth: Der Fall des Jochen B.» wird am Samstag, den 01. November 2008, beim ZDF aufgeführt.
30.10.2008 10:21 Uhr Kurz-URL: qmde.de/30681
Fabian Riedner

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Tags

Rosa Roth

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