StoryDauerpraktikantin Annika erhält die Chance auf eine Festanstellung bei einer Plattenfirma. Einzige Bedingung: Sie soll die finnische Boygroup "Ripili" für einen Wettbewerb fit machen. Versehentlich bringt sie jedoch die Hardrock-Band "Rypeli" nach Deutschland.
Als sie die drei Musiker volltrunken aus dem Flughafenknast abholt, steht fest, dass Annikas Karriere vorbei sein könnte, ehe sie überhaupt begonnen hat. Sie versucht nun alles, um die Musiker auf Vordermann zu bringen.
DarstellerJasmin Schwiers («Bis in die Spitzen») Annika
Volker Bruch («Der rote Baron») Matti
Daniel Zillmann («Deadline») Janne
Lasse Myhr («Die sieben Todsünden») Erkki
Martin Feifel («Emmas Glück») Mike
Jürgen Tonkel («K3: Kripo Hamburg») Carlo Schneider
Kritik«Machen wir's auf Finnisch» hält die Avantgarde hoch, ist aber selbst wenig avantgardistisch. Das hat etwas recht Merkwürdiges an sich und man fragt sich deshalb, ob das daran liegt, dass man aus kommerziellen Gründen nicht den Mut hatte, mit 08/15-Dramaturgieschemata zu brechen oder ob Autor und Regisseur dazu intellektuell und handwerklich einfach nicht fähig waren.
Fragen bleiben auch an anderen Stellen offen, denn um Plot-Holes wird kein Heel gemacht. Beim Bandleader wird „überraschenderweise“ Asthma diagnostiziert und schnell wird entschieden, dass er als Leadsänger von „Rypeli“ ausgedient hat. Dass auch Asthmatiker und andere an Atemwegkranke in der Musikbranche als Sänger-/innen Erfolg haben (Man denke nur einmal an Amy Whinehouse), ist den Machern wohl vollkommen entgangen.
Vor allem im ersten Akt liefert der Film einige nette, lustige Situationen und Momente, so zum Beispiel „Rypelis“ äußerst bizarre Kotzorgie auf der Flughafentoilette. Doch die meisten Gags werden bis zum Erbrechen wiederholt und Langeweile und Monotonie stellen sich recht schnell ein. Auch im Bereich Story und Erzählstruktur bietet der Film wenig Neues, sondern eher Dinge, die einem aufstoßen. Denn obwohl «Machen wir's auf Finnisch» insgesamt wohl pro-Avantgarde ist, gibt es doch Stellen, die dieser Message widersprechen. Denn Annika verändert viel am ursprünglichen Stil der Band, der von allen als „Krach“ bezeichnet wird. Doch wer hat denn das Recht, so über die künstlerische Arbeit einer Band zu urteilen, ohne sich wirklich mit ihrem Stil auseinanderzusetzen?
Generell muss man sagen, dass hier viel zu viel personalisiert und generalisiert wurde. Denn um die eigentlich hoch interessante und spannende Thematik über künstlerische Integrität wurde ein miserabler „Coming-of-Age“-Plot der Hauptfigur Annika gesponnen, die Probleme mit dem Erwachsenwerden hat. Dieser Handlungsstrang, der sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, langweilt unheimlich und ist alles andere als neu. Auch der Sub-Plot um Annikas Schwester, die in ihrer Beziehung unglücklich ist und ein Verhältnis mit einem „Rypeli“-Mitglied beginnt, fesselt überhaupt nicht.
Alles in Allem ist der neue Made-by-ProSieben-Film «Machen wir's auf Finnisch» aus der Reihe „Starke Frauen“ daher eine Enttäuschung, denn auch schauspielerisch bewegt man sich nur im Mittelfeld. Einzelne nette Momente und Ideen lassen sich aber finden.
Die Produktion «Machen wir's auf Finnisch» ist am Samstag, 25. Oktober 2008, um 20.15 auf ProSieben zu sehen.