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Der Fernsehfriedhof: «XXO – Fritz & Co»

Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 7: Ein Promi-Quiz ohne Promis.

Liebe Fernsehgemeinde, heute gedenken wir der wahrscheinlich bemühtesten Comedy-Show des deutschen Fernsehens.

«XXO – Fritz & Co» wurde am 11. Dezember 1995 in Sat.1 geboren und gehörte neben der «Harald Schmidt Show» und «Gottschalks Hausparty» zur großen Show-Offensive des Senders. In der täglichen Gameshow mussten zwei Kandidaten die Behauptungen von neun Prominenten, die in einem riesigen Tic-Tac-Toe-Feld saßen, auf dessen Wahrheitsgehalt einschätzen und so eine Dreierreihe mit einem „X“ oder „O“ bilden.

Die Adaption des amerikanischen Formates «Hollywood Squares» muss als Ausgangspunkt der heute Allgegenwärtigkeit der C-Prominenz angesehen werden, denn unter den selbst ernannten Stars befanden sich Personen wie Thomas Koschwitz, «Lindenstraßen»-Mutti Marie-Luise Marian und Radost Bokel, deren einzige Leistung die Verkörperung von „Momo“ in dem gleichnamigen Kinderfilm war. Der Produzent der Show Tubi Neustadt soll dazu einmal gesagt haben: "Wir haben unterschiedliche Prominente, Prominente, die jetzt nicht so bekannt sind, und bekanntere Prominente."

Die gesamte Show verstand sich als Comedy-Format, denn die Fragen des Moderators wurden von den Prominenten stets mit erzwungenen Gags beantwortet, die nicht einmal ein müdes Zucken im Gesicht des Zuschauers bewirkten. Dazu moderierte Fritz Egner die Show so übertrieben, als ob er nach dem Wechsel vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu Sat.1 in einen riesigen Topf voll Speed gefallen wäre.

Aufgrund der hohen Produktionskosten und dem im Gegenprogramm viel erfolgreicheren «Jeopardy!» wurde die Show bald eingestellt und die restlichen Folgen am Samstag-Vorabend versendet. Doch so schnell stirbt ein schlechtes Konzept im deutschen Fernsehen nicht. Im Januar 2000 belebt RTL das Format unter dem Titel «Star Weekend» mit Marco Ströhlein («GZSZ Supercup», «Ströhleins Experten») wieder. Diesmal mit der neuen Generation der C-Promis wie Richie, Tic Tac Toe-Sängerin Lee oder Guido Cantz. Die Show lief bei RTL zunächst zweimal am späten Freitagabend und wechselte dann für insgesamt sechs weitere Folgen auf den Samstagabend, bevor sie endgültig verschwand.

«XXO – Fritz & Co» wurde im September 1996 beerdigt und erreichte ein Alter von 150 Folgen. Die Show hinterließ den Moderator Fritz Egner, der sich noch bis 2005 bei Sat.1 halten konnte, dann aber aufgrund seines zu hohen Alters aus dem Programm genommen wurde.

Möge die Show in Frieden ruhen.

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs widmet sich viel Action und einem Ei.
23.10.2008 09:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/30537
Christian Richter

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