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Forenecho: Die Qualität des Fernsehens

Im Quotenmeter.de-Forum gibt es Anhänger von Reich-Ranicki, aber auch eben Leute, die mit seiner Kritik nichts anfangen können.



Am Samstagabend kritisierte Marcel Reich-Ranicki das deutsche Fernsehen – das hat Folgen gehabt, denn seither diskutiert die Presse über die Qualität im Fernsehen. Auch die User auf dem Quotenmeter.de-Diskussionsforum haben sich dem Thema angenommen.



„Natürlich hatte Reich-Ranizki Recht, was die Beiträge, Nominierten, Ausgezeichneten und Präsentatoren aus der Ecke der privaten Trashsender anging, das war wirklich unterste niveaulose Schublade“, so CouchPotato, der erst neu ins Forum dazu stieß. Allerdings räumt er ein: „Den Deutschen Fernsehpreis bevorzugt, wenn er von ARD und ZDF übertragen wird, ist dann die ganze Veranstaltung niveauvoller als wenn die privaten Trashsender übertragen.“



Hundeboy kann sich mit dem 88-Jährigen nicht anfreunden, für ihn ist das „Blödsinn“ und „höchst unpassend“, denn die Preisträger und Nominierten applaudierten einem Mann, der ihren Arbeitgeber demontiert. Er zieht einen passenden Vergleich: „Ich als Gestalter fertige doch auch nicht plötzlich hässliche Flyer oder Plakate für meine Kunden an, nur weil mir der Großteil der Werbung draußen auf Litfaßsäulen & Co. zu bunt, schrill (…) ist.“ Dem 23-jährigen Glenn ist bewusst, dass sich der Zuschauer nicht den gesamten Tag über arte und 3sat anschauen kann. Jedoch findet er es schade, dass es zwischen den beiden extremen Auswüchsen kaum noch Formate gibt.







Unterdessen ärgerte sich Kellerkind über die Auszeichnung von «Deutschland such den Superstar» als beste Unterhaltungssendung. „Bei der Auszeichnung wird eine Leistung geehrt. Kann man jemanden für ein Format ehren, das er nicht erfunden hat, sondern nach Bauplan und mit begrenztem Risiko einkaufte? Worin bestand denn nun die Leistung von RTL?“, argumentiert der seit über drei Jahren aktive Forenteilnehmer. „Wir beschweren uns regelmäßig über fehlende Innovation und Niveauverlust und ehren dann Sendungen mit einem deutschen Preis, deren Entwicklung bestenfalls mit minimalem deutschem Einfluss gestaltet wurde. Das passt für mich nicht ganz zusammen.“ Neuling mischt sich in die Qualitätsdebatte ein: Für ihn besteht die Leistung darin, dass man über Jahre hinweg an dem Format gearbeitet hat. „Und dazu kommt doch noch, dass die Macher unter Dauerprügelei stehen, dafür müsste es noch eine Tapferkeitsauszeichnung geben.“



Ein Fazit über die Veranstaltung zieht Jeythor: „Auch mir wär der Müll nach über einer Stunde zum Hals raus gehangen, hätt ich mir das ganze ansehen müssen. Er hat im Prinzip nur die Chance genutzt, mal auszusprechen was sich viele Zuseher schon lange denken, und dafür muss man ihm großen Respekt zollen (…). Ändern wird das freilich nichts, aber mich freut es trotzdem, dass diese Schleim-Veranstaltung mal durch etwas Ehrlichkeit unterbrochen wurde.“ Unterdessen fiel american-way auf, dass die großen Gesichter des deutschen Fernsehens gefehlt haben. Er fragte, wo Günther Jauch, Hape Kerkeling und Harald Schmidt waren. Stefan Raab erklärte in seiner Sendung, dass er ebenfalls nicht zu Gast war.



Das Bild bei den Quotenmeter.de-Usern ist eindeutig: Man ist mit der Leistung der Deutschen Fernsehpreis GmbH nicht zufrieden und wünscht sich einen glanzvollen und gut durchdachten Preis. Beispielsweise haben Fernsehreihen gar nicht die Möglichkeit einen Preis zu bekommen und die mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnete Serie «Unschuldig» wurde nicht einmal nominiert. Auch der Sat.1-Eventvierteiler «Zodiak», der von den Fachblättern gelobt wurde, blieb außen vor.
17.10.2008 11:27 Uhr Kurz-URL: qmde.de/30428
Fabian Riedner

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Tags

Deutscher Fernsehpreis

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