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Die Experten: 13. Oktober 2008

Quotenrekorde gibt es im amerikanischen Fernsehen kaum noch. Aber welche Serienfolge tatsächlich in den USA bis heute einen einmaligen Rekord hält, weiß Markus Ruoff. Außerdem: Weitere interessante Antworten zu Ihren brennenden Fragen.

Daniel: Am letzten Sonntag erreichte RTL mit «Die Bourne Verschwörung» 3,77 Millionen Zuschauer und 11,4 Prozent Marktanteil, ProSieben holte mit «Der Babynator» 3,80 Millionen Zuschauer aber nur 11,2 Prozent Marktanteil. Wie ist das möglich?

Markus Ruoff: Durch die längere Sendezeit und der nahezu gleichen Zuschauerzahl konnte «Die Bourne Verschwörung» einen höheren Marktanteil beim Gesamtpublikum erreichen. Der Marktanteil gibt schließlich den relativen Anteil der Sehdauer einer Sendung/eines Werbeblocks/eines bestimmten Zeitintervalls an der Gesamtsehdauer aller Programme zum jeweiligen Zeitintervall an. Ich hoffe, dies war einigermaßen verständlich ausgedrückt, denn leichter kann man (in diesem Fall ich) es kaum formulieren.

Steven: Was war das bislang am meisten gesehene Serienfinale in den USA?

Markus Ruoff: Das meistgesehene Serienfinale – und zugleich die meistgesehene Episode der amerikanischen Fernsehgeschichte – lief am 28. Februar 1983. An diesem Tag schalteten 105,90 Millionen Zuschauer das zweieinhalbstündige Serienfinale von «M*A*S*H» bei CBS ein. Auf den Plätzen dahinter folgen «Cheers» (80,40 Millionen, 20. Mai 1993), «Seinfeld» (76,30 Millionen, 14. Mai 1998), «Friends» (52,50 Millionen, 06. Mai 2004, alle NBC) und «Magnum, P.I.» (50,70 Millionen, 01. Mai 1988, CBS). Das Finale von «Dallas» kommt mit 33,30 Millionen Zuschauern übrigens erst auf Platz elf. Kurios: Das «Friends»-Finale ist nicht gleichzeitig die meistgesehene Episode der Serie. 1996 erreichte der Zweitteiler „The One After the Superbowl“, der direkt im Anschluss an ein Football-Spiel (Super Bowl XXX) lief, 52,90 Millionen Zuschauer.

Astrid: Können Sie mir erklären, weshalb ProSieben bei «Grey’s Anatomy» schon wieder eine Pause macht?

Markus Ruoff: Ich denke, dies lässt sich ganz einfach erklären. Es liegen schlichtweg keine neuen Folgen mehr vor. ProSieben hat gerade vergangene Woche die vierte Staffel beendet und in den USA ist vor zwei Wochen erst die fünfte Staffel angelaufen. Mit der Synchronisation der neuen Folgen wird voraussichtlich im November oder Dezember begonnen, damit es ab Frühjahr 2009 mit «Grey’s Anatomy» weitergehen kann.

Michael: Warum beendet RTL die dritte Staffel von «Bones» bereits nach fünf Folgen und ersetzt sie durch «Die Gerichtsmedizinerin»? Ich finde es sowieso immer blöd, dass RTL die ganzen Staffeln teilt.

Markus Ruoff: Da «Bones» zu den Serien gehörte, die stark unter dem Autorenstreik gelitten haben (die dritte Staffel umfasst lediglich 15 Folgen), entschloss RTL sich, erstmals die Staffel zu teilen. RTL will zudem die zweite Staffel von «Die Gerichtsmedizinerin» auf einem attraktiven Sendeplatz zeigen, „weil wir an die Produktion glauben“, so RTL-Sprecher Claus Richter im Gespräch mit mir. Dass Staffeln nicht am Stück gezeigt werden, könne man auch positiv sehen: „Würde man gerade die kürzeren Staffeln nach dem Autorenstreik am Stück zeigen, wäre die Pause, in der Wiederholungen laufen, doch recht lang“, erklärt Richter. Man gebe zwar zu, dass Staffelteilungen für die Fans „verwirrend“ sein können, aber an den „gelernten Starts“ im Frühjahr und Herbst halte man fest. Kurzum: Die dritte Staffel von «Bones» wird im Frühjahr des kommenden Jahres fortgesetzt.

Susanne: Wissen Sie, auf welchem Sendeplatz kabel eins die neuen Folgen von «Without a Trace» im nächsten Jahr ausstrahlen wird? Plant kabel eins vielleicht einen neuen Crime-Abend?

Markus Ruoff: Einen neuen Crime-Abend beziehungsweise Serientag wird es bei kabel eins über kurz oder lang nicht mehr geben. Dazu lief es am Montag mit «Blind Justice», «Damages» und «Without a Trace» einfach zu enttäuschend. Der Fokus liegt daher am Montag, Dienstag, Mittwoch und Samstag primär weiterhin bei einer der Kernkompetenzen von kabel eins: den Spielfilmen. Mit den „besten Filmen aller Zeiten“ sowie den Doku-Soaps am Donnerstag und Sonntag kann man quotenmäßig ganz zufrieden sein (auch wenn «Mein neues Leben XXL» seine besten Zeiten wohl schon hinter sich hatte), sodass man dort nicht weiter experimentieren wird. Die neuen Folgen von «Without a Trace» sind meinen Informationen zufolge daher am Freitag eingeplant, wo man sich wieder die Quoten erhofft, die man kurz vor dem Sat.1-Debakel erzielt hat. Wahrscheinlich wird es auf den 22.15 Uhr-Sendeplatz hinauslaufen, wenn «The Nine» zu Ende ist. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass kabel eins für «Without a Trace» «Medium» einmal pausieren lässt. Hier steht allerdings noch gar nichts fest. Nur eines ist sicher: die neuen Folgen von «Without a Trace» starten Anfang 2009.

Michael: Laut diversen Internetseiten umfasst «Mein Leben & Ich» insgesamt fünf Staffeln, die bereits komplett bei RTL zu sehen waren. Hauptdarstellerin Wolke Hegenbarth meinte kürzlich jedoch bei «TV total», dass es sechs Staffeln geben würde. Heißt das, dass die sechste Staffel bisher noch nicht gezeigt wurde? Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich vor einiger Zeit bei Ihnen gelesen, dass diese noch im Oktober 2008 bei RTL gezeigt werden soll. Ist das noch aktuell?

Markus Ruoff: Nein, inzwischen hat RTL «Mein Leben & Ich» wieder aus seinen Planungen herausgenommen. Eine RTL-Sprecherin teilte auf Anfrage mit, dass die sechste Staffel wahrscheinlich erst im nächsten Jahr auf Sendung gehen wird.

Jens: Gibt es mittlerweile konkretere Informationen, wann RTL die dritte Staffel von «Prison Break» zeigt?

Markus Ruoff: Was vor rund zwei Monaten noch reine Spekulation war, ist nun Gewissheit: RTL wird die dritte und vierte Staffel von «Prison Break» ab Januar 2009 direkt hintereinander ausstrahlen.

Bitte senden Sie Ihre Fragen weiterhin an experten'ÄT'quotenmeter.de oder über das Formular im „Experten“-Bereich ein.
13.10.2008 11:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/30332
Markus Ruoff

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