Angeblich bedient sich ein für Mitte Oktober geplanter WDR-«Tatort» negativer Klischees. Der WDR bestreitet die Vorwürfe und will den Krimi wie geplant ausstrahlen.
Mal wieder sorgt ein «Tatort» noch vor der Ausstrahlung für Wirbel. Diesmal geht es um die Folge "Brandmal", die das Erste am 19. Oktober ausstrahlen will - der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma hat nun dagegen protestiert.
"Wir respektieren die Sorgen des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma, der sich - zu Recht - regelmäßig öffentlich gegen die mit negativen Klischees behaftete Darstellungen der Roma- und Sinti-Minderheit wendet. Der WDR sieht jedoch keine Veranlassung, den Film nicht wie vorgesehen am 19. Oktober 2008 zu senden", sagte WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff.
"Im Gegensatz zu den Vorwürfen des Zentralrates sind wir davon überzeugt, dass mit einem sorgfältig recherchierten Buch und dem behutsam inszenierten Film mit der Problematik sehr differenziert umgegangen wird", so Kulenkampff weiter. Der Film bestätige gerade nicht - wie kritisiert - die üblichen Klischees.
"Dieser «Tatort» soll eine Anregung für eine nicht allzu schnelle Vorverurteilung geben", so Prof. Rudolf Sarközi, Obmann des Kulturvereins österreichischer Roma, der die Idee zu diesem «Tatort» an den WDR herantrug und auch den Film während seiner Entstehungsphase begleitet hat.
02.10.2008 14:30 Uhr
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Alexander Krei
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Quelle: WDR