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Bundesliga: DFL-Vertrag mit Kirch endgültig geplatzt

Die DFL hat den Vertrag mit Sirius wie erwartet fristgerecht gekündigt und will die Liga-Rechte nun eigenständig vermarkten.

Foto: ProSiebenSat.1 ProduktionNun ist offiziell, was schon seit einigen Wochen im Raum schwebte: Der Vorstand der Deutschen Fußball-Liga (DFL) hat einer Kündigung der Vermarktungsverträge mit KF 15 sowie "Sirius Sportmedia" einstimmig zugestimmt - der umstrittene Vertrag zwischen DFL und Medienmogul Leo Kirch ist damit also geplatzt.

Die Medienrechte an der Fußball-Bundesliga werden nun also wie erwartet von der DFL selbst ausgeschrieben, nachdem das Bundeskartellamt den Plänen von DFL und Kirch kürzlich eine Absage erteilt hatte. "Das Kartellamt hat mit seinen Vorgaben der geplanten Zusammenarbeit die Grundlage entzogen. Nach Abwägung aller Handlungsmöglichkeiten hat der Vorstand daher beschlossen, die entsprechenden Vertragsbeziehungen aufzulösen", sagt Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball.




Unter Druck sieht man sich bei der DFL angesichts der kurzen Zeitspanne für eine Rechte-Vergabe jedoch nicht. "Der Zeitplan war stets so gewählt, dass die Option der Eigenvermarktung wie 2005 zeitgerecht möglich ist und eine Finanzierung der Folgesaison rechtzeitig gesichert ist", so Rauball. Der Start der Ausschreibung und die Versendung der entsprechenden Unterlagen wird voraussichtlich Ende Oktober stattfinden. Nicht ausgeschlossen bleibt die Zusammenarbeit mit einem Vermarktungsdienstleister.

Zuerst werden nun ein Spielplan und konkrete Pakete von der DFL definiert. "Die DFL hat sich auf diese Rechtevergabe bereits seit Wochen vorbereitet und führt mit Zustimmung von Sirius seit längerer Zeit Sondierungsgespräche mit unterschiedlichen Marktteilnehmern", so Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung.

Das Bundeskartellamt hatte entschieden, dass die Bundesliga auch weiterhin vor 20 Uhr im Free-TV zu sehen sein muss, was den Plänen von DFL und Kirchs Firma Sirius die Grundlage entzog. Ursprünglich hatte man gehofft, die Zusammenfassungen der Spiele am Samstag erst ab 22:00 Uhr auszustrahlen, was zusätzliche Einnahmen aus dem Pay-TV eingebracht hätte. Kirch hatte der DFL jährlich 500 Millionen Euro zugesagt - doch nun sind wohl kaum höhere Einnahmen als vor drei Jahren zu erwarten. Derzeit nimmt die DFL pro Jahr 409 Millionen Euro von den Medienpartnern, darunter Premiere und die ARD, ein.
25.09.2008 22:17 Uhr Kurz-URL: qmde.de/29988
Alexander Krei  •  Quelle: DFL

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Bundesliga

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