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Die Kritiker: «Das Geheimnis im Wald»

Story
15 Jahre nach dem Tod von Melanie Bauer wird eine kleine Gemeinde mit einem neuen Schicksalsschlag konfrontiert: Der Teenager Clara Tomrad ist spurlos verschwunden und die Parallelen zum verjährten Fall sind unübersehbar. Deswegen wird Steffen Gellhagen, in Hannover für die LKA tätig, in sein kleines Heimatdorf zurückberufen, um dem mutmaßlichen Täter Kortmann auf den Zahn zu fühlen.

Dieser ist wegen Melanie Bauers Mord gerade erst aus dem Gefängnis gekommen, doch beteuert er die Unschuld in beiden Fällen. Trotzdem gehen die Polizeibeamten allesamt davon aus, dass er etwas mit der Entführung des Mädchens zu tun hat. Warum verhalten sich dann Claras Vater und Großvater so merkwürdig? Die Spuren liegen letztendlich tiefer in der Vergangenheit als zunächst angenommen.

Darsteller
Pierre Besson («Der Zauber des Regenbogens») ist Steffen Gellhagen
Christoph Waltz («Das jüngste Gericht») ist Hans Kortmann
Sophie von Kessel («Herr Bello») ist Susanne Tomrad
Wolf Roth («ProSieben Funny Movie») ist Wilhelm Tomrad
Pia Mickaela Barucki («Hallo Robbie») ist Clara Tomrad
Thomas Sarbacher («Im Meer der Lügen») ist Markus Tomrad
Brigitte Zeh («Das Fremde in Mir») ist Jule Brandenburg

Kritik
Die Produktionsfirma CineCentrum und der Regisseur Peter Keglevic haben mit «Das Geheimnis im Wald» einen TV-Film erschaffen, der unkonventioneller ist als der Titel vermuten lässt. Er hebt sich deutlich von Produktionen mit ähnlicher Intention ab und das Wichtigste: Einige Szenen bleiben im Gedächtnis des Zuschauers und schallen noch lange nach.

Der Film ist aus der unwissenden Sicht der Ermittelnden inszeniert, was sich als starker Pluspunkt herausstellt. So gibt der Regisseur dem Zuschauer die Möglichkeit, die Vermutungen der Polizisten zu verwerfen oder selbst Theorien aufzustellen. Man bekommt über die gesamte Laufzeit von 90 Minuten das Gefühl nicht los, dass mit Claras Vater irgendetwas nicht stimmt.

Der straff gespannte Spannungsbogen hat zur Folge, dass dauernd eine subtile Spannung zu spüren ist. Sie schwirrt sozusagen im Unterbewusstsein immer mit. Einen Großteil tragen dazu auch die Schauspieler (allen voran Christoph Waltz als Kortmann, der sehr feinfühlig und akzentuiert spielt) bei. In einer Szene gegen Ende sagt Kortmann gegenüber Susanne Tomrad, dass ihr noch eine schlimme Enttäuschung ihres Mannes bevor stünde. Diese Enthüllung ist wirklich markerschütternd und lässt den Zuschauer mitfühlen. Auch Pierre Besson und Sophie von Kessel, die Mutter der Vermissten, spielen großartig.

Ein weiterer Pluspunkt sind die sensationell in Szene gesetzten Flash-Backs, die die Spannung immer weiter erhöhen. Sie sind (insbesondere durch die starke Beleuchtung) sehr bildgewaltig. Auch die Ausleuchtung anderer Szenen ist sehr gut und eigenwillig gelungen.

Hervorgehoben werden muss noch die zum Teil grandiose Musik im Stil von Gustavo Santaolalla, der sie beispielsweise für «Babel» schrieb. In der eingesetzten sprachlosen Sequenz unterstreicht sie perfekt das Geschehen und regt den Zuschauer auf der anderen Seite an, über das bereits Geschehene nachzudenken. Mit der Zeit kommen auch einige familiendramatische Wendungen zu Tage, die allerdings nie die Oberhand gewinnen und den Krimi Krimi sein lassen. Der vorliegende Film ist durchweg zu empfehlen, da er hochspannend ist und durch seine zum Teil unkonventionelle Bildsprache besticht.

Das ZDF zeigt «Das Geheimnis im Wald» am Montag, den 22. September 2008, um 20.15 Uhr.
21.09.2008 11:36 Uhr Kurz-URL: qmde.de/29891
Philipp Stendebach

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Tags

Das Geheimnis im Wald

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