Wirklich schlechte Marktanteile holt Sat.1 derzeit am späten Donnerstagabend mit seinen US-Serien. Und so hofft man in Berlin weiter auf die Erlösung.
Richtig mies läuft es derzeit für Sat.1 an einem Tag, der noch vor nicht all zu langer Zeit zum Prunkstück des Berliner Senders gehörte: Es geht um den Donnerstag. Einen Monat, bevor deutsche Serien Besserung bringen sollen, setzt Sat.1 derzeit zur besten Sendezeit auf heimische Spielfilme – meist eher mit mageren Quoten.
Trotz mäßiger Konkurrenz brachte es die Komödie «Allein unter Töchtern» in dieser Woche nur auf 2,39 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 10,7 Prozent in der Zielgruppe – doch der Film war am Donnerstag für Sat.1 noch das kleinste Problem im Abendprogramm. Richtig katastrophal schnitten nämlich die im Anschluss gezeigten US-Serien ab. So brachte es «Numb3rs», einst Quoten-Hoffnung auf diesem Sendeplatz, um 22:15 Uhr nur auf 750.000 Zuschauer, was für einen miserablen Marktanteil von 3,7 Prozent beim Gesamtpublikum reichte.
Richtig schlecht lief es für die Krimiserie zudem auch in der Zielgruppe: Während «Bones» bei RTL zu diesem Zeitpunkt mehr als 20 Prozent der Werberelevanten anlockte, kam Sat.1 mit «Numb3rs» nicht über 430.000 junge Zuschauer sowie 4,6 Prozent Marktanteil hinaus – angesichts dessen ist es wohl eine kluge Entscheidung, bald um 22:15 Uhr wieder auf «Navy CIS» zu setzen und «Numb3rs» erst eine Stunde später an den Start zu schicken. Dass es noch schlechter geht, stellte übrigens die Krimiserie «Kidnapped» um 23:15 Uhr unter Bewis: Auf gerade mal noch 3,7 Prozent belief sich nun der Marktanteil beim jungen Publikum, insgesamt holte die Serie 360.000 Zuschauer sowie 3,4 Prozent Marktanteil zu Sat.1.
Dass der Sender am Ende des Donnerstags noch Tagesmarktanteile von 10,9 und 11,3 Prozent für sich verbuchen konnte, grenzt fast schon an ein Wunder, ist aber angesichts des nach wie vor starken Nachmittagsprogramms letztlich allerdings doch keine Überraschung.