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Die Kritiker: «Durham County – Im Rausch der Gewalt»

Story:
Der Polizist Mike Sweeney zieht mit seiner Familie in die scheinbar beschauliche Vorstadtidylle. Plötzlich wird die Nachbarschaft durch mehrere brutale Morde erschüttert. Ein Serienkiller treibt sein grausames Spiel. Mike glaubt nach kurzer Zeit, die Identität des Mörders aufgedeckt zu haben. Doch die Person, die er für den Killer hält, ist nicht nur ein alter Freund, sondern auch eine lokale Berühmtheit und wohnt in seiner direkten Nachbarschaft.

Zwischen den beiden entwickelt sich ein Duell um Leben und Tod. Je näher der Polizist der Wahrheit kommt, desto rücksichtsloser verhält sich der Killer.

Darsteller:
Hugh Dillon («Flashpoint») ist Mike Sweeney
Jason Cavalier («Sherlok Holmes – Der Hund von Baskerville») ist Alvy
Danny Blanco («Tripping the Rift») ist Caleb
Catherine Bérubé («Sophie») ist Julia Travis
Claudia Ferri («Naked Josh») ist Roxy Calvert
Cicely Austin ist Maddie Sweeney

Kritik:
Die kanadische Serie «Durham County», die hierzulande mit dem Beinamen „Im Rauch der Gewalt“ läuft, ist in der Tat außergewöhnlich. Was passiert, wenn man Frauen auf allen entscheidenden Produktionsstühlen hat? Dann kann ein solches Format entstehen. Die neue Serie, die der Pay-TV-Kanal RTL Crime ausstrahlt, ist in der Tat einzigartig – was aber nicht durch die Bank positiv zu werten ist.

Von der Grundidee bedient man sich dem «Close to Home»-Modell. Durham ist eine beschauliche Kleinstadt – jeder kennt jeden, es mag in der Nachbarschaft gewisse Konflikte geben, es wird getratscht. Die Geschichte spielt im grauen und fast schon ohne Verbrechen bedrohlich wirkenden Herbst. In der Stadt treibt ein Serienkiller sein Unwesen – und das ist eigentlich etwas, dem Polizist Mike aus dem Weg gehen möchte.

Der von Hugh Dillon eindrucksvoll gespielte Polizist möchte der Gewalt und den Verbrechen eigentlich aus dem Weg gehen – er möchte mit seiner Familie ein ruhiges Leben führen und sich um seine pubertierende Tochter kümmern. Was macht «Durham County» nun so einzigartig? Vermutlich ist es die schonungslose Darstellung der Gewalt und die in diesem Zusammenhang exzellent gewählten Farben.

In der ersten Episode werden die beiden jungen Mädchen vor ihrem Tod gequält – die Macher entschieden, bei diesen Sequenzen draufzuhalten. Es sind allerdings nicht die Bilder der Brutalität, die aufwühlen, sondern die perversen Spielchen, die der Killer sich ausgedacht hat. Das, was der Zuschauer sieht, geht unter die Haut – die Story an sich darf mit Recht als „krank“ bezeichnet werden.

Dass die Serie in der Presse teilweise mit «Dexter» in einem Atemzug genannt wird, mag durchaus seine Berechtigung haben. Die Tonalität ähnelt der US-Kabelserie durchaus. Allerdings hat «Durham County» vor allem zu Beginn einige Passagen, die langweilig sind. Diese ergeben erst im weiteren Verlauf Sinn, weshalb sich das Dranbleiben nach einigen Minuten wirklich lohnt.

Die eigentliche Ermittlungsarbeit beginnt in der ersten Episode beispielsweise erst nach über 20 Minuten – zu spät für eine Serie, die in der reizüberfluteten Gesellschaft mithalten will. «Durham County» ist nichts für Kinder und Jugendliche – und nichts für Erwachsene mit schwachen Nerven. Deshalb ist es gut, dass das Format nur im Pay-TV zu sehen ist.

RTL Crime zeigt die erste Staffel von «Durham County – Im Rausch der Gewalt» ab Mittwoch, 17. September 2008, um 20.15 Uhr.
15.09.2008 10:30 Uhr Kurz-URL: qmde.de/29770
Manuel Weis

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Tags

Durham County

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