An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Schwiegermütter. Mit bösen Schwiegermüttern ist es wie mit einem Leberfleck auf der Haut: Man kann tun, was immer man will – man bekommt ihn nicht weg. Man muss ihn sogar noch nicht mal sehen, um zu wissen, dass er auch weiterhin existiert. Einziger Unterschied: So eine Schwiegermutter versteht es, den Mund aufzumachen. Meistens dann, wenn man es gerade am wenigsten gebrauchen kann.
Auch das kennt man ja aus dem eigenen Leben: Recht unverhofft steht Schwiegermutter plötzlich in der Tür – „um mal Hallo zu sagen“, wie sie dann in solchen Momenten sagt. In Wirklichkeit will sie allerdings die gesamte Wohnung in Augenschein nehmen. Und man kann sich sicher sein, dass kein Stein auf dem anderen bleibt, kein Fussel nicht entdeckt wird.
Gute Ratschläge werden in freundlichem, aber durchaus bestimmtem Ton geäußert. Ja, die Gardinen könnten mal wieder gewaschen werden. Und wie’s dahinten in der Ecke aussieht – also da müsste auch mal was passieren. So eine Schwiegermutter meint’s ja nur gut. Wirklich. Ärgern will sie ganz bestimmt niemanden – und erst keine Unruhe stiften.
Wirklich zufrieden ist sie allerdings nur dann, wenn alles genau so ist wie sie sich das vorgestellt hat. Wenn alles an seinem – also den von ihr ausgewählten – Platz liegt. Wenn es auch regelmäßig Gemüse zum Abendessen gibt. Was viele nicht wissen: Nicht selten endet so eine Visite im Desaster, auf deutsch: Trennung. Premiere hat übrigens auch so eine Schwiegermutter. Murdoch nennt sie sich – und gerade ist sie auf Hausbesuch. Der Schwiegersohn hat soeben die Scheidungsunterlagen angefordert.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.● Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!