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Die Kritiker: «Alarm für Cobra 11: Auf eigene Faust»

Story
Der 90-minütige Pilot zu neuen Staffel beginnt da, wo die letzte endete: Nach dem Mord an seinem Partner Chris Ritter hat Semir dafür gesorgt, dass der Täter, Drogenboss Sander Kalvus, verhaftet wird. Um ihn jedoch verurteilen zu können, braucht es die Aussage des Zeugen Harald Flensmann, ein nerviger Hypochonder, aber auch gewiefter Taktiker. Und als wäre das nicht genug des Ärgers, bekommt Semir auch noch einen neuen Partner.

Ben Jäger, einen jungen draufgängerischen Typen, der die Autobahnpolizei nur als Durchgangsstation für seine Karriere betrachtet. Ob Semir sich auf ihn verlassen kann? Gemeinsam müssen die Kommissare Flensmann von Köln nach Berlin chauffieren. Eine Fahrt, die niemand so schnell vergessen wird

Darsteller
Erdogan Atalay («Maximum Speed») ist Semir Gerkhan
Tom Beck («ProSieben Filmklassiker: Dörte’s Dancing») ist Ben Jäger
Christian Tramitz («Der Schuh des Manitu») ist Harald Flensmann
Charlotte Schwab («Das Duo») ist Anna Engelhard.

Kritik
An der Seite von Hauptkommissar Gerkhan lebt es sich in der Serie «Alarm für Cobra 11» gefährlich. Chris Ritter, gespielt vom kantigen Gedeon Burkhard, ist bereits der dritte Kommissar, der im Einsatz starb – nach Andre Fux und Tom Kranich. Nur zwei Jahre lang ermittelte er an den Seite des türkischen Polizisten. Ohnehin: «Cobra 11» machte in den vergangenen Jahren einige Schlagzeilen wegen wechselnder Hauptdarsteller – wirkliche Kontinuität ist an dieser Stelle leider nicht zu erkennen.

Es bleibt abzuwarten, wie lange sich Tom Beck in der Serie hält. Er spielt darin den aufstrebenden Kommissar Ben Jäger, der die Autobahnpolizei eigentlich nur als Durchreisestation sieht – und sich wohl nicht wirklich vorstellen konnte, welch brisante Dinge er mit Semir Gerkhan erleben wird. Die Anfangsstory ist allerdings etwas abgedroschen. Auch Chris Ritter verstand sich im Pilotfilm vor knapp zwei Jahren rein gar nicht mit Semir – erst nach einigen Streitereien harmonierten die Figuren.

Die Autoren haben bei der Einführung Ben Jägers auf einen ähnlichen Plot gesetzt – wenngleich die Kommissare sich im aktuellen Pilotfilm schon nach etwa einer Dreiviertelstunde annähern. Auffallend ist, dass der Action-Anteil dieses Mal noch deutlich höher ist als in den vorherigen 90-Minütern. Nahezu im Fünf-Minuten-Takt kracht und scheppert es – und zwar meist richtig ordentlich.

Das geht allerdings auf Kosten der eigentlichen Geschichte, die an vielen Stellen doch Ungereimtheiten aufweist. Die beiden Kommissare müssen den Kronzeugen Harald Flensmann bewachen – dass dieser von den Kriminellen allerdings wieder und wieder gefunden wird (und das obwohl man eigentlich wirklich nicht auffindbar ist) lässt doch ein wenig an dem zu Grunde liegenden Buch zweifeln.

Flensmann ist es übrigens, der durchaus Erfrischung in den Film bringt. Von Christian Tamitz perfekt gespielt, sorgt er für den ein oder anderen Lacher in dem Film. Ansonsten steht und fällt die Bewertung des Films mit der Toleranz, dass in Action-Filmen gerne mal übertrieben, die Dialoge nicht zu 100 Prozent ausgefeilt und die Realität beim Thema „Überleben der Guten im Kugelhagel“ in aller Regel flöten geht. Wer solche Filme allgemein liebt, kann bei der Bewertung noch ein paar Punkte draufpacken, wer mit dem Genre und den Gegebenheiten nicht klarkommt, sollte ein paar Zähler abziehen.

Alles in Allem ist der Auftakt von «Alarm für Cobra 11» noch actionlastiger, kann aber dennoch nicht an die 90-Minüter aus den vorherigen Jahren heranreichen. Gute Donnerstagabendunterhaltung ist bei Fans des Genres aber in jedem Fall garantiert.

RTL zeigt den Pilotfilm zur 22. Staffel am Donnerstag, 04. September 2008, um 20.15 Uhr. Weitere acht Episoden folgen in den darauf folgenden Wochen.
03.09.2008 10:09 Uhr Kurz-URL: qmde.de/29512
Manuel Weis

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Tags

Alarm für Cobra 11

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