Story:Nach 12 Jahren Abwesenheit kommt Krischan wieder in sein kleines Heimatdorf Tanne zurück. Doch seine früheren Nachbarn reagieren nicht so, wie er es gedacht hätte. Die alteingesessenen Herren aus der Dorfkneipe geben ihm kein Bier und seine damalige Freundin hat ein Kind, von dem er nichts weiß. Selbst seine besten Freunde Ronnie und Bert wenden sich nach kurzer Wiedersehensfreude von ihm ab. So muss er die erste Nacht in der Bushaltestelle verbringen.
Als er dann erfährt, dass das Kind von ihm ist, beginnt er, sich darum kümmern zu wollen, was Ellen natürlich gar nicht gefällt. Es muss also eine Lösung her. Und siehe da: Auf seiner angeblichen Kanada-Reise nahm er an Holzfäller-Meisterschaften teil, die er nun auch im Harz veranstalten möchte. Der besondere Clou: Es dürfen nur Arbeitslose teilnehmen. Nach langem Widerstand kann er in der Dorfgemeinschaft wieder eine Einheit herstellen, die es schon lange nicht mehr gegeben hat. Doch hält die lange an?
DarstellerBjarne Ingmar Mädel («Stromberg») ist Krischan
Frank Auerbach («Der rote Kakadu») ist Ronnie
Steven Merting («In aller Freundschaft») ist Bert
Christina Grosse («Dr. Psycho») ist Ellen
Max Reschke («Unsere zehn Gebote») ist Peter
Peter Sodann («Tatort») ist der Eberwirt
Kritik:Im Sommer 2006 konnte man zum ersten Mal von dem Film «Die Könige der Nutzholzgewinnung» hören. Denn im August kam das Kinodebüt des Regisseurs Matthias Keilich in die Lichtspielhäuser. Da man sich aber nicht unbedingt etwas unter dem Titel vorstellen konnte (schließlich ist er kauzig und kreativ), ging er an den Kinokassen weitgehend unter. Und dass, obwohl Bjarne Ingmar Mädel, bekannt als Berthold „Ernie“ Heisterkamp aus Stromberg, in dem leichten Film eine gute Leistung ablegt. Leider ist der Film nicht so einfallsreich wie der Titel an sich.
Der Film beginnt schon mit einer großartigen Sequenz. Krischan sitzt in einem Bus und schaut aus dem Fenster. Er fährt an Ortschaften wie „Elend“ und „Sorge“ vorbei, um dann in „Tanne“ auszusteigen. Was erwartet den Zuschauer hier wohl? Ganz klar: Trostlosigkeit steht an erster Stelle. In einem Dorf, in dem nahezu jeder arbeitslos ist. Doch dieses unterschwellige Gefühl macht den Charme des Films aus. Hier werden nicht große Zoten verbraten, es wird einfach eine endlos charmante und charismatische Geschichte erzählt.
Nach 12 Jahren Abstinenz kehrt Krischan wieder zurück zu seinen Kumpels Ronnie und Bert, die allerdings wegen ihm auf einem großen Berg Schulden sitzen. Nach Anfangsschwierigkeiten begreifen sie aber, dass die arbeitslosen Holzfäller zusammen etwas bewegen können: Sie organisieren einen Holzwettbewerb und erhoffen sich dadurch, 20.000 Euro zu gewinnen. Nach endlosen Widerständen ziehen schließlich alle Bürger von „Tanne“ an einem Strang.
So wird gezeigt, dass auch fast hoffnungslose Fälle etwas auf die Beine gestellt bekommen können. Natürlich ein sehr einfaches Fazit – gesehen hat man das schon oft genug. Doch diese Botschaft ist so gut eingepackt in authentische Charaktere, melancholisch-heitere Musik und passende grobkörnige Bilder, dass sie dem Zuschauer nicht auf die Brust gebunden wird.
Ein Lob muss noch den Schauspielern ausgesprochen werden. Bjarne Ingmar Mädel beweist hier, dass er auch ganz anders spielen kann als in der ProSieben-Kultserie. Man sympathisiert aus irgendeinem Grund mit seiner Hauptfigur, obwohl es kaum Positives gibt. Auch Christina Grosse flößt ihrer Figur Ellen die gewisse Leichtigkeit und Unaufgeregtheit ein, die sie brauch.
Das ZDF zeigt «Die Könige der Nutzholzgewinnung» am Montag, den 25. August 2008, um 20.15 Uhr.