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Das ZDF setzt «Auge um Auge» ab
(Berliner Morgenpost) Das ging wohl ins Auge, Herr Böcking
- Zu wenig Zuschauer sahen die Quizshow mit Prominenten der Kategorie B
Nach nur vier von 13 Folgen hat das ZDF die Taktik-Show «Auge um Auge» mit Kai Böcking kurzfristig aus dem Abendprogramm genommen. Grund: Viel zu wenig Zuschauer. In der Show versuchen fünf Prominente, die Schwächen der Mitspieler herauszufinden. Die vierte Folge am vergangenen Dienstag sahen nur noch 2,12 Millionen (Marktanteil: 7,6 Prozent). Selbst bei der Erstausstrahlung am 16. April waren es gerade einmal 3,18 Millionen Zuschauer (10,1 Prozent) gewesen. Nicht konkurrenzwürdig für das ZDF. Die übrigen Folgen «Auge um Auge» sollen nun am Nachmittag gezeigt werden. Wann steht jedoch noch nicht fest. Jeanette Bojer sprach mit Moderator Kai Böcking (37):
Heute Abend um 20.15 Uhr wäre die fünfte Folge Ihrer Show «Auge um Auge» ausgestrahlt worden. Jetzt sehen wir stattdessen eine Folge aus der Serie «Tierarzt Dr. Engel». Wie kam es zu dem plötzlichen Aus?
Kai Böcking: Die Show wurde für das ZDF produziert, um ein jüngeres Publikum zu erreichen. Dies ist zwar gelungen, doch die Gesamtquote lag unter dem ZDF-Durchschnitt und reichte wohl nicht aus.
Im britischen Fernsehsender BBC ist die Original-Show «Dog Eat Dog» ein Publikumserfolg. Würden Sie das auf den deutschen Markt zugeschnittene Format als gescheitert ansehen?
Nein, das Format funktioniert. Ich glaube, dass «Auge um Auge» bei den privaten Fernsehsendern, die ja ein jüngeres Publikum erreichen, erfolgreicher gelaufen wäre. Vom ZDF hat man eine solche Show nicht erwartet, und es macht nun mal keinen Sinn, an den Zuschauern eines Senders vorbei zu senden.
Wie lange wissen Sie schon, dass die Show aus dem Hauptabendprogramm genommen werden sollte?
Nach der dritten Folge vor zwei Wochen war ich noch guter Hoffnung, doch dann war schnell klar, dass der nicht zweistellige Marktanteil einfach nicht ausreicht.
Waren Sie an der Entwicklung des Konzeptes beteiligt?
Eigentlich war es ja fertig. Den Rest hat die Kirch Media Entertainment entwickelt, da brauchte ich nicht mehr viel zu tun.
Fühlen Sie sich schuldig am Scheitern der Sendung?
Nein, das ZDF hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass es nicht mein Fehler ist. Und wir haben ja auch vorher Marktforschung betrieben und die Leute gefragt, was und wen sie sehen wollen. Dass es dann nicht geklappt hat, ist schon fatal.
Sind Sie traurig?
Ja, sehr. Die Show war gewissermaßen «mein Baby». Doch ich war mir auch bewusst, dass dieses neue Konzept ein Risiko in sich birgt.
Apropos «Risiko», wie steht es um Ihr gleichnamiges ZDF-Nachmittagsquiz?
Es läuft sehr gut, doch auch hier hat es etwas gedauert, bis die Quoten solide waren. Der Vertrag geht noch bis Ende des Jahres.
Schauen Sie sich eigentlich Ihre eigenen Sendungen im Fernsehen an?
Ja, aber mit großem Grauen. Sich selbst auf dem Bildschirm zu sehen ist schlimm. Außerdem fällt mir immer auf, was ich hätte besser machen können.
Ist eine weitere Abendshow mit Ihnen als Moderator in Planung?
Da müssen Sie wohl die Verantwortlichen beim ZDF fragen, doch ich glaube, es sieht ganz gut für mich aus.
Quelle: Berliner Morgenpost
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