Die Einschaltquoten der US-Networks sind schrecklich schlecht. Unterdessen erreichen die Kabelsender USA Network und TNT sehr gute Werte.
Die Fernsehwoche zwischen dem 28. Juli und dem 3. August 2008 startete schon katastrophal: Die höchste Reichweite verbuchte die Sitcom «Two and a half Men» (9,15 Millionen), danach trumpften «CSI: Miami» (Bild, 8,28 Millionen) und «The New Adventures of Old Christine» (7,30 Millionen) auf. FOX kam mit den Wiederholungen von «House» und «Bones» auf 7,11 beziehungsweise auf 6,17 Millionen Amerikanern. Eine neue Ausgabe von «Nashville Star» lockte nur 5,84 Millionen Menschen zu NBC, im Anschluss erreichte «Dateline NBC» noch 5,83 Millionen Zuseher. Dagegen konnte der Kabelsender TNT zeitweise bessere Werte einfahren. Eine neue Folge von «The Closer» unterhielt 6,51 Millionen US-Bürger, danach schalteten noch 4,41 Millionen Zuschauer eine Folge «Saving Grace» mit Holly Hunter ein.
Gegenüber den Vorwochen konnte sich die NBC-Talentshow «America’s Got Talent» (Bild) ordentlich steigern. Am Dienstag sahen 13,27 Millionen Amerikaner die einstündige Show. Den zweiten Tagesplatz belegte das ABC-Format «Wipeout», das mit 8,81 Millionen Zusehern leicht nachgab. Kein erfreulicher Abend für CW Television, das junge Network konnte nicht einmal eine Millionen Menschen anlocken. Die Wiederholung von «The Beauty and the Geek» kam auf 813.000 Menschen, danach sahen 916.000 Amerikaner «Reaper».
Der 21.00 Uhr-Sendeplatz am Mittwoch war sehr hart umkämpft. Denn FOX strahlte zu diesem Zeitpunkt wieder die legendäre Tanzshow «So You Think You Can Dance» aus, die 8,04 Millionen Zuschauer sahen. Zur selben Zeit setzte CBS auf eine alte «Criminal Minds»-Folge, die 8,49 Millionen Amerikaner verfolgten. Die Doku-Soap «Baby Borrowers» lockte 5,12 Millionen US-Bürger zu NBC und ABC musste sich mit 3,74 Millionen Menschen zufrieden geben. Die «Supernanny» funktioniert eben nicht immer. Doch den Vogel schoss The CW ab: Mit einem Rerun von «Pussycat Dolls Present: Girlicious» kam die Fernsehstation nur auf 661.000 Zuseher.
Die neue CBS-Serie «Flashpoint» schlägt sich am Donnerstag weiterhin gut. Mit 7,41 Millionen Zuschauern ergatterte man den dritten Tagesplatz. Davor waren nur noch die Entscheidungsshow von «So You Think You Can Dance» (7,86 Millionen) und das CBS-Lead-In «CSI» (7,84 Millionen). Ebenfalls gut funktionierte «Don’t Forget the Lyrics», das sich 5,77 Millionen Amerikaner ansahen. Die Horror-Serie «Fear Itself» floppte erneut: Das von Lionsgate produzierte Projekt interessierte nur 3,75 Millionen US-Amerikaner. Da war selbst USA Network mit der eigenproduzierten Serie «Burn Notice» erfolgreicher. Diese sahen rund 4,10 Millionen US-Bürger an.
Auch am Freitag waren die Serien des Kabelsenders USA Network wieder hervorragend. So schalteten 4,08 Millionen Menschen «Monk» ein, danach kam «Psych» noch auf gute 3,80 Millionen Zuseher. Nur vier von zehn Network-Programmen waren am Abend stärker: Die Clipshow «Most Outrageous Moments» sahen sich 4,09 Millionen Zuseher an, «Ghost Whisperer» lief mit 4,89 Millionen Menschen erfolgreich. Noch besser schnitten «Dateline NBC» (5,44 Millionen) und «Numb3rs» (5,95 Millionen) ab.
Der Tiefpunkt war der Samstagabend, an dem nur vier der fünf großen Sender Programm ausstrahlen. Sehr stark war FOX vertreten, denn die drei Sendungen belegten die ersten Plätze. So erreichte «Cops 2» rund 4,72 Millionen Amerikaner, im Anschluss verfolgten 4,49 Millionen Menschen «America’s Most Wanted: America Fights Back». Die um 20.00 Uhr ausgestrahlte «Cops»-Ausgabe unterhielt 4,07 Millionen Zuseher, das CBS-Magazin «48 Hours Mystery» erfreute 4,67 Millionen Fernsehzuschauer.
Nicht immer kann ein US-Sender mit Football den Tagessieg erreichen. So musste sich NBC von CBS geschlagen geben. Während NBC die Partie zwischen Washington und Indianapolis übertrug und 7,32 Millionen Zuschauer erntete, sahen 7,87 Millionen Amerikaner eine Wiederaufführung des Nachrichtenmagazins «60 Minutes». Im Anschluss blieben 5,64 Millionen Zuseher bei «Cold Case» (Bild) dran, kein übler Wert für das starke Gegenprogramm. Der Frauensender Lifetime sendete um 22.00 Uhr wieder die Serie «Army Wives» und unterhielt damit 3,78 Millionen Menschen. USA Network setzte auf eine neue «Law & Order: Criminal Intent»-Episode und fuhr 4,56 Millionen Zuschauer ein. Danach holte «In Plain Sight» noch 3,77 Millionen US-Amerikaner.
… ist «60 Minutes». Das ist echt unglaublich: Eine alte Ausgabe eines Nachrichtenmagazins schlägt zeitgleich ein Footballspiel. Würde man das Szenario nach Deutschland übertragen, würde «Report München» eine Partie zwischen zwei Bundesliga-Vereinen übertrumpften. Bei den 18- bis 49-Jährigen hatte allerdings wieder Football die Nase vorne.
… ist «The Mole». Die US-Abenteuershow floppte erneut am Montag. Dieses Mal konnte die Show nicht einmal mehr die Drei-Millionen-Marke durchbrechen. Es reichte nur noch für magere 2,62 Millionen Fernsehzuschauer. In solchen Situationen wäre eine Absetzung nachvollziehbar, aber ABC zieht das Debakel durch.
… ist 3,625 Millionen. Nicht über die vier Millionen Zuschauer kam die frühere Erfolgsserie «The Simpsons». Wenn die Einschaltquoten im Herbst nicht wieder ordentlich anziehen, dürfte ein Aus wohl schon bald beschlossene Sache sein. Ohnehin möchte Serienschöpfer Matt Groening lieber wieder «Futurama» reanimieren.
… ist «High School Musical». Zunächst wurde gemutmaßt, dass die Horror-Serie «Feat Itselfs» der Sommerflop des Jahres sei. Danach nahm «Swingtown» die Stellung ein, aber seitdem ABC auf die Serie «High School Musical» setzt, gibt es einen eindeutigen Gewinner. Nur 2,44 Millionen Amerikaner schalteten am Sonntagabend ein, am Montag waren es 3,36 Millionen.
07.08.2008 15:59 Uhr
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Fabian Riedner
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Quelle: Nielsen Media Research