Funktionieren Sitcoms im Abendprogramm doch nicht? Oder liegt es einfach nur daran, dass die komplette Freitags-Primetime schwächelt?
RTL-Chefin Anke Schäferkordt soll ein großer Fan der US-Sitcom «My Name is Earl» sein – wohl auch aus diesem Grund wurde dem Format die Ehre zuteil, seit längerem die erste Sitcom zu sein, die es in Deutschland wieder ins Abendprogramm geschafft hat. Mit Abendprogramm ist allerdings nicht Primetime gemeint, denn mehr als den 23.30 Uhr-Slot hat man der Produktion nicht zugetraut.
Nicht einmal da schlägt sich «My Name is Earl» gut: In dieser Woche kam man nur auf genau eine Million Zuschauer ab drei Jahren, was schlechte 7,6 Prozent Marktanteil bei allen und ebenfalls nicht akzeptable 11,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zur Folge hatte. Doch das ist nicht das einzige Problem: Der gesamte Freitagabend ist zum Sorgenkind mutiert.
Bereits um 20.15 Uhr beginnen derzeit die Probleme für den Kölner Marktführer. Die auf eine Stunde gekürzte Show «Unglaublich!» mit Marco Schreyl blieb in dieser Woche erneut im roten Bereich hängen (insgesamt nur 1,71 Millionen Zuschauer und 12,6 % Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen), wie eine Wiederholung der «90er Show» mit Oli Geissen. Seine Zeitreise interessierte immerhin 1,99 Millionen Menschen – bei den Werberelevanten kam man auf knapp 15 Prozent Marktanteil.
Quotentechnisch am besten schnitt deshalb noch Mario Barth ab. Seine nach 22.30 Uhr gesendete Show «Mario Barth präsentiert: Die besten Comedians Deutschlands » lockte der 15,8 Prozent Werberelevanten an. Nur ein kleines Trostpflaster für den Kölner Sender.