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Die Kritiker: «Kidnapped – 13 Tage Hoffnung»

Story
New York City, ein ganz gewöhnlicher Morgen. Leopold Cain, Sohn des vermögenden Geschäftsmannes Conrad Cain, ist mit seinem Bodyguard und väterlichem Freund Virgil auf dem Weg zur Schule, als er plötzlich von einem perfekt organisierten Team entführt wird, das routiniert seinen Auftrag ausführt und dabei Virgil schwer verletzt.

Die Entführer fordern, dass die Polizei und das FBI nicht eingeschaltet werden, aber der Anwalt der Cains weiß, wer sich solcher Fälle annimmt: Knapp, ein kompromissloser und hartnäckiger Privat-Ermittler mit undurchsichtiger FBI-Vergangenheit, der mit seiner Partnerin Turner und unkonventionellen Methoden oft am Rand der Legalität agiert.

Erste Probleme treten auf, als sich FBI-Agent Latimer King mit den Cains beschäftigt, da sich seine Schwester und Ehefrau des ebenfalls vermissten Bodyguards Virgil an ihn wendet. King steht eigentlich kurz vor seiner Pensionierung, aber da es um seinen Schwager geht, verschiebt er sie. Nachdem das FBI nun von der Entführung weiß, treffen Knapp und King aufeinander. Die beiden kennen sich von früher und ihre persönlichen Konflikte scheinen die erfolgreiche Befreiung von Leopold zu gefährden…

Darsteller
Jeremy Sisto («Six Feet Under», «Law & Order») ist Knapp
Delroy Lindo («Romeo Must Die», «Domino») ist Latimer King
Timothy Hutton («The Good Shepherd», «Secret Window») ist Conrad Cain
Dana Delany («Desperate Housewives«) ist Ellie Cain
Mykelti Williamson («Boomtown», «CSI: NY») ist Virgil Hayes
Linus Roache («Law & Order») ist Andy Archer
Carmen Ejogo («Metro») ist Turner
Will Denton («Kinsey») ist Leopold 'Leo' Cain
Michael Mosley («27 Dresses») ist Atkins
Lydia Jordan («Gods and Generals», «»Law & Order: CI) ist Alice Cain
Otto Sanchez («Oz», «Bad Boys II») ist Otto
Robert John Burke («Gosspi Girl», «Rescue Me») ist Bellows

Kritik
Wenn ein großer deutscher Free-TV Sender eine amerikanische Serie unter großem Werbeaufwand und mit privilegiertem Sendeplatz um 20.15 Uhr ausstattet, wie Sat.1 es gerade für die Serie «Kidnapped» durchführt, ist die Erwartungshaltung des Zuschauers an sich schon einmal deutlich erhöht. Schaut man sich allerdings die weiteren Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Serienproduktion von NBC an, dürften doch so einige Zweifel aufkommen. Zum einen wurde die Serie nach 13 Episoden eingestellt. Ausgestrahlt wurden in den USA gar nur fünf. Auch der Sendeplatzwechsel ab Episode drei – Sat.1 strahlt die Serie dann nur noch donnerstags um 23.10 Uhr aus – lässt sicherlich kaum Freude aufkommen.

Dennoch sollte der geneigte Zuschauer sich erst einmal ein eigenes Bild machen, denn die Grundvoraussetzungen für eine kurzweilige und spannende Staffel sind vorhanden. Da wären ein grundsolider Plot der Geschichte – Junge aus reicher New Yorker Familie wird entführt – und eine gute Mischung aus erfahrenen und mehr oder weniger sympathischen TV- und Hollywoodschauspieler sind sicherlich einen Versuch wert.

Doch auch hier finden sich schon die nächsten Probleme bei der Produktion. Der Plot erinnert sehr stark (zu stark?) an die Kinoproduktionen «Ransom» mit Mel Gibson und «Man on Fire» mit Denzel Washington. Auch die Schauspieler sind nicht immer ideal für ihre Rollen auserkoren. Jeremy Sisto wirkt als knallharter Ermittler zwischen den Fronten deplatziert. Kennen ihn doch die meisten Fernsehzuschauer als exzentrischen Künstler Billy und weniger als knallharten Typen. Auch Timothy Hutton erlebt in seiner Rolle als Conrad Cain auch nicht gerade eine Sternstunde des Schauspiels. Andererseits wurde mit Delroy Lindo alias Latimer King auch ein echter Sympathieträger engagiert.

Dramaturgisch plätschern die ersten beiden Episoden über längere Strecken nur dahin. Einzig die eigentliche Entführungsszene wurde mit viel Aufwand und Effekt inszeniert. Gilt es doch auch erst allen Figuren ein eigenes Gesicht und einen Background zu verpassen. Für eine doch recht kurze Staffel von 13 Episoden ist diese Einführungsphase über zwei Episoden allerdings zu lang geraten. Aus jetziger Sicht und in Unkenntnis des weiteren Verlaufes der Geschichte bleibt also nur zu hoffen, dass in den verbleibenden 11 Folgen ein Zahn zugelegt wird und dass das Spiel der Figuren auch mal unerwartete Wendungen nimmt. Die Rolle des Familienoberhauptes Conrad Cain wird aber sicherlich noch etwas Stoff in dieser Beziehung übrig halten.

Ansonsten bietet die US-Produktion eine grundsolide technische Umsetzung, perfekt gestylte Bilder und Schnitte sowie eine gute Abmischung der musikalischen Elemente in der Storyline.

Insgesamt sicherlich kein Must-See-TV, aber für Krimifans und Nachtschwärmer sicherlich eine Alternative im ansonsten eher grauen TV-Alltag.

Sat.1 zeigt den Pilotfilm von «Kidnapped – 13 Tage Hoffnung» am 31. Juli um 20.15 Uhr. Die elf weiteren Episoden der Serie folgen ab dem 07. August immer donnerstags um zirka 23.10 Uhr.
29.07.2008 12:05 Uhr Kurz-URL: qmde.de/28821
Torben Gebhardt

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Kidnapped

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