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Quotencheck: Tour de France

Mit den Quoten der diesjährigen Tour können ARD und ZDF zufrieden sein – frühere Spitzen-Werten gab’s aber nicht.

Nach neun Etappen stiegen ARD und ZDF vor einem Jahr aus der Berichterstattung zur Tour de France aus. Diesmal hielten beide Sender bis zum bitteren Ende durch. Doch das Interesse der Zuschauer ist längst nicht mehr so groß wie früher. Vor allem zu Beginn der Tour ließen die Zuschauerzahlen zu wünschen übrig.

So erreichte die erste Etappe, die am 05. Juli vom ZDF übertragen wurde, im Nachmittagsprogramm gerade mal 860.000 Zuschauer, was beim Gesamtpublikum nur einem äußerst schwachen Marktanteil von 10,3 Prozent entsprach. Immerhin: In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen lag der Mainzer Sender an diesem Tag mit 7,5 Prozent Marktanteil noch im halbwegs grünen Bereich, doch nur einen Tag später sollte das Erste nur noch auf 5,3 Prozent kommen.


Auch die erste Werktags-Etappe konnte das Publikum kaum hinter dem Ofen hervorlocken. So waren an diesem Tag lediglich 880.000 Menschen dabei, der Marktanteil belief sich auf enttäuschende 8,5 Prozent – allerdings sollte nur noch ein weiteres Mal ein einstelliger Wert eingefahren werden. Erstmals ordentlich schnitt die sechste Etappe ab, die im Ersten 1,28 Millionen Radsport-Fans anlockte und für gute 13,0 Prozent Marktanteil sorgte – mehr als Mittelmaß war zu diesem Zeitpunkt aber ganz offensichtlich noch nicht drin. Selbst der zwischenzeitliche Etappensieg des Deutschen Stefan Schumacher brachte nur einen minimalen Aufschwung.


Bedenklich: Lediglich an einem Tag erreichten die Übertragungen im Schnitt mehr als zwei Millionen Fans. Die neunte Etappe kam im ZDF am 13. Juli auf 2,07 Millionen Zuschauer, der Marktanteil kletterte auf 15,4 Prozent. Erstmals konnte auch bei den Jüngeren ein zweistelliger Wert eingefahren werden: 10,4 Prozent betrug der Marktanteil an diesem Nachmittag. Zudem fuhr das Zweite mit 630.000 jungen Zuschauern auch die beste Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen während der diesjährigen Tour ein.




Den höchsten Marktanteil verbuchte die XXL-Übertragung der Etappe von Embrun nach L’Alpe d’Huez, die zehn Tage später auf 11,6 Prozent bei den Jungen kam und insgesamt 1,40 Millionen Menschen unterhielt. Hier lag der Marktanteil bei 16,3 Prozent. Obwohl der Trend nach oben zeigte, fuhr die letzte Etappe am vergangenen Sonntag schließlich vergleichsweise mäßige Marktanteile ein. 1,45 Millionen Zuschauer entsprachen lediglich 12,8 Prozent beim Gesamtpublikum, bei den 14- bis 49-Jährigen sahen sogar nur 6,8 Prozent den Sieg des Spaniers Carlos Sastre.


Alles in allem können die Verantwortlichen von ARD und ZDF zufrieden sein – im Schnitt kamen die 21 Etappen auf 1,36 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 13,1 Prozent beim Gesamtpublikum. Beide Sender fuhren übrigens nahezu die gleichen Reichweiten ein, einzig der Marktanteil fiel beim Ersten mit 13,9 Prozent gegenüber 12,4 Prozent besser aus. Vergleiche mit früheren Übertragungen sollten die Sender allerdings besser unterlassen, denn noch vor drei Jahren verfolgten im Schnitt knapp drei Millionen Zuschauer die Tour.

Auch das Fazit beim jungen Publikum fällt ernüchternd aus. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen wurden in diesem Jahr durchschnittlich 350.000 Zuschauer erreicht, was einem Marktanteil von 8,3 Prozent entsprach. 2004 lag der Marktanteil noch bei 17 Prozent, im Jahr darauf sogar bei 18,4 Prozent. Und auch vor zwei Jahren konnten sich immerhin noch mehr als elf Prozent der Jungen für die Frankreich-Rundfahrt begeistern.
28.07.2008 13:55 Uhr Kurz-URL: qmde.de/28798
Alexander Krei

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Tour de France

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