An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Zuschauer-Messung.Woran merkt man, dass gerade Sommer ist? Nein, an den Temperaturen lässt sich die Jahreszeit hierzulande inzwischen nicht mehr mit hundertprozentiger Genauigkeit bestimmen. Viel deutlicher wird es beim Blick in die Gazetten der Republik. Wenn die Meldungen der „Bild“-Zeitung noch uninteressanter und dümmer sind als sonst, kann man davon ausgehen, dass wir uns mitten in der heißen Jahreszeit befinden.
Berichtet wurde am Wochenende in der guten alten „BamS“ über ein Daten-Dienstleistungsunternehmen namens „Deutsche Mailbox“, das sich intensiv mit dem Thema Einschaltquoten befasst zu haben scheint und eine ganz aussagekräftige Liste ans Tageslicht brachte. Das Ergebnis: Ottfried Fischer ist der beliebteste TV-Star.
Befragt wurden allerdings nicht repräsentativ ausgewählte Personen. Nein – das wäre natürlich zu einfach gewesen. Stattdessen wurden einfach alle Zuschauerzahlen von Fernsehfilme addiert, in denen Otti in den vergangenen sechs Monaten zu sehen war. Und so kam man nun zu folgendem Ergebnis: Ottried Fischer wurde 81,57 Millionen Mal gesehen.
Kein Wunder, war er doch als „Bulle von Tölz“ und „Pfarrer Braun“ bereits unzählige Male zu sämtlichen Tages- und Nachtzeiten zu sehen. Kollege Siegfried Rauch kam übrigens auf Platz zwei, obwohl man gar nicht das Gefühl hatte, ähnlich von ihm verfolgt zu sein wie in Ottis Fall. Eine „Traumschiff“-Ausstrahlung zu Jahresbeginn reichte bereits für zehn der insgesamt 60 Millionen Zuschauer. Noch beliebter als Otti und Siggi sind - legt man diesen Maßstab zugrunde - wohl nur die Mainzelmännchen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!