Mit einer stark gekürzten Free-TV-Sendung könnte man – so denkt zumindest die Deutsche Fußball Liga – die Einnahmen aus dem Pay-TV-Bereich erheblich steigern.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) knabbert immer noch an der Entscheidung des Kartellamts. Dieses hatte in der vergangenen Woche Pläne der Liga und der Rechtevermarktungsfirma Sirius zunichte gemacht, nach denen die Free-TV-Verwertung der Fernsehbilder aus den Stadien der 1. Liga erst am späten Samstagabend erfolgt wäre. Bis 20.00 Uhr müsse eine Highlightzusammenfassung im Free-TV stattfinden, hieß die Vorgabe der Kartellis. Die Zusammenarbeit zwischen Liga und Sirius steht seitdem mehr auf der Kippe denn je.
Am Wochenende wurden nun neuerliche Pläne bekannt, denen zufolge eine „Mini-«Sportschau»“ für Abhilfe sorgen könnte. Da das Kartellamt keinerlei Angaben über die Länge der Free-TV-Erstverwertung machte, spukt in den Köpfen der DFL-Chefs nun herum, eine 30-minütige Highlightsendung um 19.30 Uhr auszuschreiben. Darin wären lediglich die Tore der stattfindenden Spiele zu sehen. Eine Ausnahme würde das Top-Spiel des Tages darstellen, das etwa fünf Minuten lang zu sehen wäre. Eine solche Sendung wäre nicht nur für die ARD, sondern auch für Privatsender wie RTL und Sat.1 interessant, heißt es.
Somit erhofft man sich höhere Einnahmen aus den TV-Geldern des Pay-TV-Senders Premiere, der derzeit pro Saison rund 220 Millionen Euro zahlt. Ob die DFL das Modell, die Pay-TV-Übertragung komplett selbst zu produzieren, weiterhin durchsetzen möchte, ist derzeit völlig unklar. Premiere hatte sich gegen diesen Gedankengang stets strikt gewehrt.
27.07.2008 13:15 Uhr
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Manuel Weis
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Quelle: BamS