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Die Kritiker: «Der Schicksalsplan des chinesischen Kaisers»

Inhalt
Die zweite Episode der China-Reihe dreht sich um das Leben des einflussreichen Kaisers Yongle. Schon als kleiner Junge wurde er im 14. Jahrhundert alleine in den Wald geschickt, um ein Einzelkämpfer zu werden. 1402 überlistete er den Kaiser in Nanjing und nahm die gesamte Stadt ein. Er wurde zum Kaiser ausgerufen und initiierte furchtbare „Säuberungsaktionen“, bei denen loyale Beamte getötet wurden.

In nur drei Jahren ließ er die „Verbotene Stadt“ vollenden, die für Prunk, Schönheit und Reichtum stand. Doch in erster Linie sollte sie die kosmische Harmonie abbilden. Immer wieder keimte Angst in ihm auf, da er befürchtete, dass der gestürzte Kaiser noch lebte. Im Jahre 1441 erreichte er den Höhepunkt seiner Macht. Doch der Fall kam umso schneller: Ein Blitzschlag zerstörte das Haupthaus der Verbotenen Stadt und der Kaiser brachte sich um.

Kritik
Generell ist die China-Reihe der «Terra X»-Dokumentationen zu loben. Denn einen Einblick in die chinesische Geschichte bekommt man nicht allzu oft. In der Schule werden einzelne Themen aus Zeitknappheit oft nur angerissen oder gar nicht besprochen. Auch die zweite Folge bietet hervorragende Einblicke in die chinesische Geschichte.

Wie auch im ersten Teil wird auf wunderschöne Schauwerte und detailgetreue Nachbildungen nicht verzichtet. Die nachgestellten Szenen scheinen aus einem Spielfilm entsprungen zu sein. In keinem Moment wirken sie unangebracht oder billig produziert. Die geschichtlichen Fakten und die psychischen Auseinandersetzungen werden zu einer höchst interessanten und kurzweiligen Dokumentation zusammengefügt.

Dr. Yu Kongjian kommt nur zwei Mal zu Wort und bleibt auch der einzige Experte, der zu dem Thema interviewt wird. Die computeranimierten Szenen sind nicht schlecht gemacht und der Zuschauer kann sich ein genaues Bild von der exakten Symmetrie der Verbotenen Stadt machen.

Während der erste Teil der Reihe zum Teil überladen wirkte, kann man nicht sagen, dass sich Regisseur Christian Twente zu viel vorgenommen hat. Das Leben und die einzelnen Abschnitte des Kaiser Yongle werden gut und ausführlich geschildert. Natürlich muss bedacht werden, dass sich die gesamten 45 Minuten ausschließlich um den Aufstieg und Fall des Kaisers drehen.

Zum Glück wurde eine chronologische Dokumentation bevorzugt. Nach einer kurzen Einführung geht es direkt mit der Kindheit los. Alles andere hätte nur für nicht nachvollziehbare Verwirrung gesorgt.

Das ZDF zeigt «Terra X: Der Schicksalsplan des chinesischen Kaisers» am Sonntag, den 20. Juli um 19.30 Uhr.
18.07.2008 11:13 Uhr Kurz-URL: qmde.de/28603
Philipp Stendebach

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Terra X

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