Vor drei Jahren war Georg Kofler die Exklusivität wichtig, Michael Börnicke verscherbelte nun 18 Spiele an RTL.
In zwei Jahren möchte der Kölner Fernsehsender RTL bei der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2010 wieder vorne mitspielen. Im Juni gerieten die Einschaltquoten des Senders stark ins straucheln, nachdem ARD und ZDF mit der Euro 2008 sensationelle Werte einfuhren. Dennoch gelang es RTL die Marktführung beim jungen Publikum nicht zu verlieren.
Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika wird RTL wieder vorne mitspielen, denn der Sender hat die Option 18 Spiele live auszustrahlen. Nach Verhandlungen mit der Pay-TV-Plattform Premiere sind neun Top-Spiele garantiert, darunter sechs Vorrunden-, zwei Achtelfinalspiele und ein Viertelfinalmatch. Für weitere neun Spiele hat die Kölner Fernsehstation die Optionsrechte. Der Vertrag umfasst neben Ausstrahlungsrechte in der Bundesrepublik, auch Österreich.
RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt: "Wir freuen uns sehr, dass wir dieses WM-Paket erwerben konnten. Die Fußballeuphorie in unserem Land während der EM hat gezeigt, welche enorme Bedeutung der Fußball für die Zuschauer hat. Großer Sport hat mit der Formel 1 und den großen Box-Kämpfen, der Handball WM 2009 sowie der FIFA WM 2010 auch in Zukunft einen festen Platz im Programm von RTL."
RTL-Sportchef Manfred Loppe: "Südafrika wird eines der größten Fußballabenteuer für alle Beteiligten werden. Wir sind sehr glücklich, bei diesem sportlichen Großereignis dabei sein zu dürfen und unseren Teil beitragen zu können, dass die FIFA WM 2010 zu einem weiteren unvergesslichen Fußballerlebnis wird."
Bereits im Juni 2005 berichtete Quotenmeter.de, dass nur 46 von insgesamt 64 Spielen von ARD und ZDF übertragen werden. Unter den 46 Begegnungen sind alle Spiele der deutschen Nationalelf (maximal sieben Spiele), das Eröffnungsspiel, drei der vier Viertelfinalspiele, beide Halbfinalbegegnungen, das Spiel um den dritten Platz und das Endspiel. Dem Otto-Normal-Verbraucher ohne Pay-TV entgehen so 15 Vorrundenspiele, zwei Achtelfinal- und ein Viertelfinalspiel.
Noch damals teilte Premiere-Chef Dr. Georg Kofler (Bild) mit: „Im Vergleich zur WM 2006 in Deutschland wird sich die Exklusivität unseres Angebots sogar vergrößern.“ Mittlerweile scheint Michael Börnicke, derzeitiger Boss von Premiere, ein prächtiger Gewinn wichtiger zu sein als exklusive Spiele, sonst hätte man nicht Rechte an RTL lizenziert.