Die Umwandlung des Dokukanals zu einem Sender für junge Familien kommen bei den Privatsendern erwartungsgemäß nicht gut an. Nun hagelte es erste Kritik an den Pläne.
Die Pläne des ZDF, den digitalen Dokukanal zu einem Familienkanal umzubauen, stoßen auf heftige Kritik. Besonders die Privatsender sind verärgert über das Vorhaben des Mainzer Senders.
"Es gibt keine Sparte 'junge Familie' - das ZDF versucht mit diesem durchsichtigen Vorstoß erneut, einen Platzhalter zu definieren, der dauerhaft ein zweites unterhaltendes Vollprogramm ermöglicht", so Dr. Tobias Schmid, Vizepräsident des Privatsender-Verbandes VPRT. "Man scheut sich offenbar nicht, mit dem Einstampfen des Doku-Kanals noch eines der letzten echten Grundversorgungselemente des ZDF zu schleifen."
Das widerspreche den Bestrebungen der Kommission, die digitalen Spartenkanäle aus den Bereichen Kultur, Bildung und Information endlich präziser einzugrenzen und Wettbewerbsverstöße zu verhindern. Zudem werde durch den Vorstoß auch die durch Brüssel vorgegebene Reihenfolge "konkrete Beauftragung durch den Gesetzgeber, dann Präzisierung durch die Anstalten" auf den Kopf gestellt.
"Die Rechtsaufsicht muss dem ZDF schon im Eigeninteresse der Anstalten deutlich machen, dass Spielregeln einzuhalten sind". Sonst werde den Ländern nichts anderes übrig bleiben, als künftig auch die Digitalkanäle nur nach einem transparenten Public-Value-Test zu genehmigen, um den Staatsvertrag nicht erneut in Brüssel verteidigen zu müssen.
07.07.2008 18:19 Uhr
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Alexander Krei
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Quelle: VPRT