«Kreis runde Sache»: Nicht anonyme Alkoholiker

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Neue MTV-Show.

Dass sich halbwegs prominente Menschen gerne betrinken oder mit Drogen vollpumpen – alleine weil sie zwei Mal von einer grimmig dreinblickenden Supermarktverkäuferin beim Spargelkauf erkannt wurden, ist nichts Neues. Viele kommen einfach mit der neuen Situation nicht klar und reagieren über, weil sie nun vermeintliche Stars sind.

Diese Menschen sind dann nicht selten ein Fall für den Psychiater und werden schnell zu Stammkunden von Betty Ford. MTV hat sich nun die Mühe gemacht und einige nicht wirklich anonyme Alkoholiker mit der Kamera begleitet. „Celebrity Rehab“ nennt sich die Veranstaltung, die demnächst auch auf die deutschen Zuschauer hereinprasseln wird und einen Einblick in die Freizeitaktivitäten von angeblich bekannten Menschen liefern soll.

Was erwartet uns also? Grob gesagt: Ein Haufen bemitleidenswerter Zeigenossen. Dabei ist unter anderem eine ehemalige Pornodarstellerin namens Mary Carey, die einst gegen Arnold Schwarzenegger antrat, um Gouverneurin von Kalifornien zu werden. Sie machte sich dabei für Sondersteuern auf Brust-Implantate und eine Verlängerung der Sperrstunde bis 4 Uhr stark.

Zudem hätte sie im Falle einer Wahl Webcams im Amtssitz des kalifornischen Gouverneurs installieren lassen – das Bild hätte man dann höchstwahrscheinlich auf irgendeiner lausigen Porno-Seite gegen Bezahlung betrachten können. Angesichts dessen ist die Einweisung in die Klinik kaum verwunderlich. Bleibt nur die Frage, wer die Zuschauer nach Betrachten dieses Schwachsinns rehabilitiert.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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