Nicht die Autoren, sondern die Darsteller könnten diesmal in den Arbeitskampf treten. Der Start der nächsten Saison ist bereits jetzt in Frage gestellt.
Noch nicht einmal vier Monate ist es her, dass Hollywood den großen Autorenstreik hinter sich gebracht hat. Fast ein halbes Jahr lang streikten die Drehbuchautoren für eine bessere Entlohnung und eine Beteiligung an den Einnahmen, die mit dem Internet erzielt werden. In Kürze könnte ein ähnliches Szenario auftauchen. Diesmal fordern die Darsteller von den Studios mehr Geld. In der kommenden Woche wollen die Produzenten nochmals ein „letztes und endgültiges“ Angebot unterbreiten, welches Medienberichten zufolge aber keine Aufbesserung im Bereich DVD- und Internet-Tantiemen beinhalten soll.
Ein Streik ist daher recht wahrscheinlich. Selbst wenn die Darsteller noch keinen Streit beschließen, so wird es für möglich gehalten, dass die Produzenten und Studios einfach zusperren – und somit die Darsteller unter Druck setzen. Fakt ist: Der Start der neuen TV-Saison Mitte September steht auf wackeligen Füßen. Sollte es tatsächlich wieder zum Stillstand kommen, so wären von den meisten Serien gerade einmal vier oder fünf Episoden fertig gestellt.
Noch schlimmer sieht es bei Serials wie «Lost» oder «Heroes» (Foto) aus, die nicht einmal auf die Anzahl kämen und somit wohl für die kommende Saison erneut weites gehend ausfallen würden. Nur wenige Formate blieben von einem Streik unbetroffen. «24» beispielsweise, das in der vergangenen Saison komplett aussetzte und daher nun bereits fast abgedreht ist, oder «Til Death» weil diese Serie einen Tarifvertrag mit einer kleineren Gewerkschaft hat.
Auf Senderseite plant man jedenfalls bereits für den Notfall – und kommt zu dem Ergebnis, dass ein Streik alles andere als gut wäre. Denn selbst die im vergangenen TV-Jahr gezeigten Reality-Formate zeigen inzwischen deutliche Schwächen. Das trifft nicht nur neu hervorgeholte Sendungen wie beispielsweise «American Gladiator» - auch «American Idol», die erfolgreichste Show der Vereinigten Staaten schlägt sich nicht mehr so brillant wie noch vor einigen Jahren. Dies gab FOX erst kürzlich selbst zu. Demnach wäre es für alle Seiten wünschenswert, dass ein Arbeitskampf diesmal vermieden werden kann.
23.06.2008 08:15 Uhr
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Manuel Weis
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Quelle: Serienjunkies