Natürlich bekam der Zuschauer nicht viele Alternativen zur EM geboten, doch anscheinend brauchte er diese auch nicht.
Gleich zu Beginn der neuen Woche ließ die Europameisterschaft die anderen Sender alt aussehen. Egal was ZDF, RTL oder ProSieben auch sendeten, gegen 14,85 Millionen Fußballbegeisterte konnte man nichts ausrichten. «Das Traumschiff» wollten noch 3,73 Millionen Menschen sehen während ProSieben mit dem ersten Teil von «Bermuda Dreieck» baden ging. Fünf Prozent Marktanteil wurden verbucht. Die Entscheidung bei «Big Brother» halbierte gleich seinen Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Nur 5,8 Prozent blieben RTL II treu. Am Dienstag lockte das Fußballspiel Griechenland – Schweden nicht ganz so viele Menschen an, was wiederum bei den RTL-US-Serien für über 20 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sorgte. Sat.1 sendete die Free-TV-Premiere «Der Sushi Baron» und erreichte nur 1,54 Millionen Menschen (5,4 Prozent beim Gesamtpublikum).
Auf den ARD-Film «Mr. & Mrs. Right», den 4,34 Millionen Menschen sahen, folgte einmal mehr RTL. Das Ranking der «10 romantischsten Hochzeiten» sahen 2,78 Millionen Menschen (9,6 Prozent). In der Zielgruppe reichte es zu 13,5 Prozent Marktanteil. Die ProSieben-Serien, allen voran «Unschuldig» konnten einfach nicht mithalten. Es reichte nur zu 6,4 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Gruppe. Die «Star Trek»-Reihe schaffte es auf kabel eins nur zu 1,7 Prozent Marktanteil. Auch am Donnerstag war RTL der mit am Abstand erfolgreichste Privatsender. «Alarm für Cobra 11» (Bild) sahen immerhin 2,76 Millionen Menschen, was zu akzeptablen 9,6 Prozent Marktanteil führte. VOX und ProSieben lagen gleichauf. Den Film nach dem Roman von Nick Hornby, «About a Boy», verfolgten 1,27 Millionen (4,2 Prozent Marktanteil). Von der Best Of-Folge von «Germany's Next Topmodel» hat man sich sicherlich mehr versprochen. Es reichte nur für 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Das Bild sah auch am folgenden Tag kaum anders aus. Das Fußballspiel zwischen den Niederlanden und Frankreich sahen rund 15 Millionen Menschen. ProSieben lag ausnahmsweise mal vorne und überzeugte mit dem US-Film «Der Patriot» 6,4 Prozent des Gesamtpublikums. Die Chartshow der besten Fußballhits konnte auf RTL nur 4,8 Prozent Marktanteil verzeichnen. Da das Spiel am Samstag nicht ganz so viele Zuschauer anlockte, blieb auch mehr für die Mitstreiter übrig. «Der Perfekte Mann» schaffte es bei RTL auf 16,6 Prozent der Werberelevanten, der Sat.1-Film «Mann umständehalber abzugeben» erreichte lediglich 1,08 Millionen Menschen.
Der «Tatort» war am Sonntagabend das gefragteste Programm nach der Fußball-EM. 5,54 Millionen Zuschauer hatten einen Marktanteil von guten 16,3 Prozent zur Folge. ProSieben landete einen Achtungserfolg mit der US-Ware «Into the Blue» Der Film mit Jessica Alba in der Hauptrolle ergatterte tolle 14,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Danach lief es mit «Final Destination 2» ebenso gut. Die Wiederholung «Brigdet Jones» auf RTL verlor im direkten Spielfilm-Vergleich.
... ist «The Tudors – Mätresse des Königs». Von Anfang an wurde der Historien-Serie kein großer Erfolg eingeräumt. Umso besser ist es dann, wenn sie gegen das starke Fußballspiel am Samstagabend die Zuschauerzahlen halten kann. Aus 1,75 Millionen Interessierten resultierten 6,3 Prozent. Immerhin ist Platz 71 drin.
... ist dem US-Film «Into the Blue» gelungen. Auch unter normalen Umständen hätte der auf die jüngere Zielgruppe ausgerichtete Film nicht total abgeräumt. Deutlich über Senderschnitt lag dann das Resultat. 2,92 Millionen Zuschauer sorgten für 8,7 Prozent Marktanteil, bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte man 14 Prozent. Mit Platz 43 kann man sehr zufrieden sein.
... ist die 39. So viele Plätze belegen die öffentlich-rechtlichen Sender. Natürlich ist der Hauptgrund schnell gefunden, doch auch andere Produktionen wie «Tatort» oder «Melodien der Berge» reihen sich nahtlos ein. Erst auf Platz 40 folgt «Dr. House», der trotzdem 20,2 Prozent erreichte.
... ist «Raumschiff Enterprise». Am Montag versuchte es kabel eins mit einer Reihe der Kultserie. Um 20.15 Uhr verfolgten nur 580.000 Menschen die x-te Wiederholung (2,1 Prozent). Auch in der Zielgruppe stimmte die Zahl nicht wirklich: Über 3,5 Prozent kam man nicht hinaus.
Kaum zu glauben, aber wahr. Auch in dieser Woche änderte sich rein gar nichts am Stand der Season. Offensichtlicher Grund: Die ganzen quotenstarken Formate pausieren derzeit.
19.06.2008 15:45 Uhr
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Philipp Stendebach