WDR-Intendantin kann sich Werbeverzicht vorstellen
Die Ausfälle müssten jedoch durch Gebühren kompensiert werden, so WDR-Intendantin Piel. Ein Verzicht auf Sponsoring hält sie daher für realistischer.
Werbung und Internetaktivitäten bei ARD und ZDF - über diese Themen wird derzeit wieder heftig diskutiert. Zuletzt sorgte Springer-Chef Mathias Döpfner mit einem ganz eigenen Vorschlag für Schlagezeilen: Wenn die Öffentlich-Rechtlichen im Fernsehen auf Werbung verzichten, kriegen sie grünes Licht fürs Internet.
WDR-Intendantin Monika Piel kann sich durchaus einen kompletten Werbeverzicht vorstellen, sieht jedoch kaum Chancen für eine Umsetzung. "Wenn unsere Ausfälle durch Werbeverzicht voll kompensiert würden, könnten wir über Döpfners Vorschlag diskutieren. Ich glaube aber nicht, dass die Gebührenzahler bereit wären, insgesamt 1,42 Euro mehr zu zahlen", sagte Piel in einem Interview mit der "Westfälischen Rundschau".
Piel sprach sich jedoch erneut dafür aus, dass nach 20 Uhr auf Sponsoring verzichtet wird. "Würden wir das machen, fehlten aber 18 Cent. Dieser Betrag müsste auf die Gebühren aufgeschlagen werden", so die WDR-Intendantin. Ausnahme soll allerdings der Sport bleiben: "Wir können gar keine Sportrechte kaufen, keine Bundesliga oder keine Europameisterschaft, wenn die Sponsoren nicht mit im Rechtepaket sind. Verzichteten wir hier auf Sponsoring, müssten wir uns von der Sportberichterstattung verabschieden."