„Ich bin im Sommer 2007 nicht als Vorstandsvorsitzender angetreten um Hauptversammlung für Hauptversammlung nur über kleine Schritte zu berichten“, gab sich Premiere-Chef Michael Börnicke (Foto) ambitioniert und kämpferisch: „Was Premiere braucht, ist ein großer Sprung nach vorne – nachhaltig und kraftvoll.“ Das erscheint auch nötig. Das Kundenwachstum ist in den vergangenen Monaten gefallen – für Premiere auch ein Symptom der Piraterie-Problematik. Dennoch könne sich „die Bilanz für 2007 sehen lassen“.
Premiere wolle als Grundlage einen Imagewechsel anstreben. „Premiere ist kein exotisches Privileg für Auserwählte, sondern wird zur Selbstverständlichkeit im Alltag der Menschen“, beteuert Börnicke. Den Startschuss dazu sollen ein neuer Markenauftritt des Unternehmens und eine große Werbekampagne ab August geben. Beides soll die Marke Premiere neu positionieren als „Erlebnisfernsehen Nummer eins“. Blumige Formulierungen für das neue Profil hat die Werbeabteilung ihm anscheinend bereits genug notiert. In weiteren Äußerungen bezeichnet er seinen Sender in Zukunft als „Schauplatz der außergewöhnlichsten Erlebnisse und Arena der großen Gefühle“; die Markentonalität werde „gefühlserregend und außergewöhnlich“ sein. Wirkliche Details über die neue Kampagne soll es allerdings erst Anfang August geben.
Die wolle er mit der „Big Bang“ getauften Marketing- und Vertriebsoffensive ebenso stark erreichen und überzeugen wie Schwarzseher, deren Zahl laut Premiere-Schätzungen bei einer Millionen liegt. „Wir werden über spezielle Distributionskanäle versuchen, Hunderttausende von Piraten zu überzeugten legalen Premiere-Abonnenten zu machen“, verspricht Börnicke auf der Hauptversammlung. Allein dadurch erhofft er sich bis zu 200.000 neue Kunden. Von einem Erfolg überzeugt erwartet der Senderchef „im 4. Quartal das größte Wachstum an Kunden in einem Quartal in der Geschichte von Premiere.“• Premiere