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Callactive zieht sich aus Produktionsgeschäft zurück

Die Internetseite des Call-In-Unternehmens funktioniert nicht mehr, die Sendung «Money Express» wird seit zwei Tagen von einer österreichischen Firma hergestellt und auch sonst gibt es einige neue Ereignisse.

In den vergangenen Monaten sorgte die umstrittene Firma Callactive, die Anrufsendungen für einige kleinere Sender herstellt, immer wieder für Schlagzeilen. In der Regel ging es dabei um gerichtliche Auseinandersetzungen mit einem kleinen Forum, das sich kritisch mit den Produktionen des Unternehmens auseinander setzte. Nun steht die Firma aber selbst in den Schlagzeilen – und zwar, weil man sie als „verschollen“ bezeichnen kann.

Seit Montag produziert nicht mehr Callactive das Format «Money Express», das nächtens beim Musikkanal Viva und Comedy Central zu sehen ist, sondern mass response. mass response ist eine österreichische Firma, ein Tochterunternehmen der Telekom-Austria. Doch das ist noch nicht alles. Die Homepage des Unternehmens funktioniert nicht mehr, selbst die kürzlich von Foren-Betreiber Doehler übernommene Website call-in-tv.de wirft nun Zweifel auf. Klickt man auf die Domain, die sich in Besitz von Callactive befindet, wird man auf die Beschwerdeseite der Landesmedienanstalt NRW weitergeleitet. Darüber zeigte sich auch Marc Doehler zu Beginn dieser Woche überrascht, wie er im Gespräch mit Quotenmeter.de verriet.




Bei der Landesmedienanstalt NRW kann man sich derzeit nicht genau erklären, was passiert, erklärte ein Pressesprecher, der sich derzeit auf den Medientagen in Köln befindet. Der Vorfall sei in Prüfung, sagte er auf Anfrage von Quotenmeter.de. In der Zentrale von Callactive geht niemand ans Telefon, in der Pressestelle des Unternehmens auch nicht – dies ist allerdings nicht verwunderlich, waren die PR-Leute ohnehin nicht dafür bekannt, erreichbar zu sein.

Fest steht: «Money Express» kommt fortan nicht mehr von Callactive, sondern von mass response, das in Deutschland bereits «Das Hollywood-Quiz» (Das Vierte) herstellt. Bei MTV möchte man den Produzententausch nicht kommentieren – sagt nur so viel: „Es war eine Entscheidung von Herrn Mayerbacher“, dem Chef der Firma Callactive. Dieser widerrum brachte auf Quotenmeter.de-Anfrage Licht ins Dunkel. Es sei alles beim Alten, „bis auf dass wir nicht mehr produzieren“. Die Verträge zwischen MTV Networks und Callactive bleiben aber bestehen, der Vertragspartner von MTV ist dazu berechtigt mit der Produktion einen Dritten zu beauftragen.

Selbst will man nicht mehr als Produzent in Erscheinung treten. Die Gründe sind einfach genannt: Als Hersteller von nur einer Sendung könne man nicht mit den großen Playern wie MassResponse oder 9Live mithalten, so Mayerbacher auf Quotenmeter.de-Anfrage. Mit der Weiterleitung von call-in-tv.de auf die Seite der Landesmedienanstalt NRW wolle man dem ursprünglichen Zweck der Domain gerecht werden. Stephan Mayerbacher zieht sich mit seiner Firma also zurück – ganz vorbei ist es aber noch nicht. Die gerichtliche Auseinandersetzung gegen Forenbetreiber Doehler soll wie geplant weitergehen.
11.06.2008 21:44 Uhr Kurz-URL: qmde.de/27831
Manuel Weis

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Callactive

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