Vom einstigen Quoten-Hit entwickelte sich die Kochshow langsam zum Mittelmaß. An Top-Werte aus dem Jahr 2007 sind schon lange nicht mehr zu denken.
«Das perfekte Dinner» löste eine wahre Welle an Kochsendungen aus. Als das Format im März 2006 werktäglich an den Start ging, waren die Erwartungen hoch – doch sie wurden übertroffen. Nach anfänglichen Problemen ging es immer weiter bergauf mit der Koch-Doku. 2007 erreichte man an manchen Tagen über 20 Prozent in der Zielgruppe, was für den kleinen Kölner Sender vorher undenkbar gewesen wäre. Doch so langsam machen sich Abnutzungserscheinungen breit – von einstigen Top-Werten ist die Sendung meilenweit entfernt.
Am 6. März 2006 wurde nach einer Testphase im November des Vorjahres die erste reguläre Episode ausgestrahlt. Wahrscheinlich hatten sich die Verantwortlichen mehr erhofft, denn 1,03 Millionen Zuschauer sorgten für einen mäßigen Marktanteil von 3,7 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden nur 6,2 Prozent erreicht. Im Eiltempo ging es nun nach oben. Anfang April wurden schon durchschnittliche Marktanteile von 7,7 Prozent beziehungsweise 13 Prozent eingefahren. Durch den unglaublichen Quotenanstieg errechneten sich am Ende des Jahres 2,09 Millionen Zuschauer ab drei Jahren (9,2 Prozent) und 1,13 Millionen junge Zuschauer (14,0 Prozent) als Mittelwerte.
2007 war das Jahr der Kochshows. Zum ersten Mal wurde beim deutschen Fernsehpreis ein Award in der umstrittenen Kategorie „Beste Kochshow“ vergeben, der gleich vom «perfekten Dinner» gewonnen wurde. Auch quotenmäßig lief es so gut wie nie zuvor. Am 9. Oktober 2007 wurde der Bestwert von 20,8 Prozent in der Zielgruppe verbucht. Eine kleine Tendenz nach unten ließ sich schon im Dezember erahnen, die Mittelwerte waren dennoch prächtig. Aus 2,88 Millionen Interessierten resultiere ein hervorragender Marktanteil von zwölf Prozent. Bei den Werberelevanten sah es mit 16,7 Prozent ebenso gut aus.
Anfang 2008 lagen die Quoten noch auf dem Niveau des Vorjahres, doch langsam bröckelten sie dahin. Ab dem 25. März wurden fast ausschließlich Werte unter zehn Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum erreicht. Der wahre Schock sollte aber erst noch folgen: Am 1. Mai reichte es nur noch für 8,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe – dank dem Feiertag. Doch welche Entschuldigung ließ sich für den 12. Mai finden? Der immer stärker werdende «Big Brother»? 6,1 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern lagen sogar unter dem Wert der ersten Folge.
Insgesamt fällt das Fazit der bis jetzt in diesem Jahr ausgestrahlten Episoden sehr negativ aus. 2,51 Millionen Menschen sahen im Durchschnitt zu (10,3 Prozent). 13,4 Prozent resultierten bei den 14- bis 49-Jährigen. Dies sind sicherlich keine schlechten Werte in dem Sinne, doch den Abwärtstrend betrachtend klingeln bei VOX schon lange die Alarmglocken.
10.06.2008 14:28 Uhr
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Philipp Stendebach