Bis 2012 will der Premiere-Chef seine Abonenntenzahlen also mehr als verdoppeln. Auch ein Kauf von Sat.1 ist weiterhin interessant.
Eigentlich dürfte Premiere-Geschäftsführer Michael Börnicke derzeit nicht allzu gut gelaunt sein. Denkt man an die ersten Quartalszahlen dieses Jahres zurück, so dürfte man zumindest leichte Bauchschmerzen bekommen. Die Hauptschuld für das etwas maue Ergebnis gibt Börnicke – heute wie damals – den Menschen, die sein Programm illegal und ohne zu zahlen sehen. „Ich möchte nicht wissen, wie das Ergebnis einer Bank aussehen würde, deren Safe offen steht. Genau das ist bei uns aber der Fall, seit im November unser Sicherheitssystem geknackt wurde", sagte er der Süddeutschen Zeitung.
Derzeit stellt der Münchner Abo-Sender sein Sicherheitssystem um, verwendet künftig das System von Medienmodul Murdoch, das bereits in mehreren europäischen Ländern eingesetzt wird und angeblich noch nicht geknackt wurde. Rund 200.000 Abonennten könne man so hinzugewinnen, glaubt der CEO. Außerdem dürfte künftig fast von ganz alleine mehr Geld in die Kassen sprudeln. Das billigste Abo ist nämlich nicht mehr für zehn Euro, sondern erst für 20 Euro zu haben. Bis zum Jahr 2012 wolle das Unternehmen rund zehn Millionen Kunden haben - dies sei auch deswegen realistisch, weil Premiere Vorreiter in neuen Technolien, wie beispielsweise HD, ist.
Weiterhin interessiert sei man bei Premiere am Free-TV-Sender Sat.1. Mittelfristig sei dies ein Thema, so Börnicke zur Süddeutschen Zeitung. „Im nächsten Jahr kommt das wieder auf die Tagesordnung.“ Sat.1 passe allein schon aufgrund der Altersstruktur des Publikums gut zu Premiere. Auch die Finanzierung sei kein Problem: Den fällig werdenden Preis könne man „sicher über den Kreditmarkt finanzieren“, so Börnicke.
09.06.2008 09:55 Uhr
Kurz-URL: qmde.de/27776
Manuel Weis
•
Quelle: SZ