«Kreis runde Sache»: Bleiben Sie heiter

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Maybrit Illner.

Maybrit Illner ist die Frau an der Seite von Telekom-Chef René Obermann. So weit, so schlecht. Ein nettes Paar, keine Frage – aber in den letzten Tagen erwies sich diese Konstellation als wenig praktisch. Kann Maybrit Illner neutral über die Causa Telekom sprechen, ohne zu sehr in die eine oder andere Richtung zu tendieren?

Das ist etwa so, als wenn Jan Hofer während der „Tagesschau“ seine politische Richtung offenbaren würde, bevor er zum Wetter überleitet. Nun hat Maybrit Illner also moderiert, doch ganz wohl war der sonst so toughen (oder wie es in ProSieben-Sprache heiß: taffen) Talk-Lady dabei ganz gewiss nicht. Wer vermischt schon ungern Persönliches mit Beruflichem?

Das letzte Mal, als das im Fernsehen gemacht wurde, hatte Sat.1 Margarethe Schreinemakers den Saft abgedreht. So weit ist es diesmal Gott sei Dank nicht gekommen, Maybrit Illner durfte bis zum bitteren Ende über die Arbeit ihres Gatten diskutieren. Dabei hätte alles viel schlimmer kommen können – wie etwa bei Kollegin Anne Will, die mit falschen Zahlen hantierte und prompt zum Rücktritt aufgefordert wurde.

Aber mal ehrlich: Ob Berlin nun 20 Milliarden Euro mehr oder weniger Schulden hat, macht den Kohl auch nicht mehr fett. Wirklich gute Talkmasterinnen nehmen das zur Kenntnis, nicken freundlich und machen dann weiter im Takt. So wie Maybrit Illner. In diesem Sinne: Bleiben Sie heiter. Irgendwie.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.

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