«Kreis runde Sache»: Die dunkle Seite

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: RTL und das Internet.

Wie muss man sich eigentlich gerade bei RTL fühlen? Erst fällt fast der komplette rundum erneuerte Nachmittag durch, dann machen auch noch zahlreiche Eigenproduktionen im Abendprogramm schlapp. Da wäre etwa der Explosions-Spielplatz von "Alarm für Cobra 11", der nach zig Jahren plötzlich längst nicht mehr so beliebt ist wie einst. Mehr Peng und Bumm, aber weniger Zuschauer.

Doch nicht nur das: Um die Spielfilm-Flaute zu beenden, hat man sich eigens mit Erfolgs-Autor Frank Schätzing zusammengetan. Einen kompletten Schwarm guter Quoten erhofften sich die Kölner etwa mit der Verfilmung des Romans "Die dunkle Seite". Übrig blieben am Ende jedoch allerhöchstens ein schwarzes Loch und jede Menge Fassungslosigkeit in der Chefetage.

Die Quoten waren nämlich alles andere als gut. Weil man das wahrscheinlich schon befürchtete, hat man kurzfristig schon mal vorab den Film ins Internet gestellt. Schließlich wird das weltweite Netz immer wichtiger. Wenn die Zuschauer schon den Fernseher nicht mehr einschalten oder nur noch zu besonderen Zwecken wie etwa Gerichtsshows -, dann muss das Programm eben zum Zuschauer kommen.

Dauerhaft gesehen, könnten auf diese Art und Weise Satelliten-Kosten eingespart werden. Irgendwie aber doch eine traurige Vorstellung: Jetzt sitzt für sich alleine am Computer, schaut sich etwas an und schweigt. Eine wirklich dunkle Seite. Doch auch RTL wird sie vermutlich nicht zu verhindern wissen.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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