Am Montag startete der Spartensender FOX Channel in Deutschland. Senderchef Westhoven glaubt, Serien haben mindestens 13 Episoden verdient.
Kurz vor dem Start von FOX Deutschland in einigen Kabelnetzen und via Satellit sprach Senderchef Michael Westhoven, Chef des Senders, mit der "Westfälischen Rundschau" und zeigt Zuversicht auf die Chancen von US-Serien im deutschen Fernsehen. Der Pay-TV-Sender werde vorwiegend auf Konzeptserien – seine Übersetzung für Serials, also Serien mit fortlaufender Handlung – setzen, obwohl diese in Deutschland oft als problematisch gesehen werden. Dennoch hält er in dieser Nische Zuschauerzahlen von zwei Millionen für durchaus möglich.
Die Schwierigkeiten von Konzeptserien wie «Lost» oder «Damages» sind ihm durchaus bewusst: „Solche Serien erfordern schon, dass man sein Leben ein bisschen darauf einstellt.“ Das will er den Zuschauern aber mit mehreren Sendeterminen, Serien-Marathoni und gleich ein paar Episoden hintereinander deutlich erleichtern. „Das ist geübtes DVD-Seh-Verhalten.“ Diese Möglichkeiten sieht er als Vorteile des Pay-TV gegenüber den frei empfangbaren Sendern: „Pay-TV ist Zusatzversorgung ähnlich wie der Kauf einer DVD – und im Vergleich dazu ist Pay-TV gar nicht so teuer.“
„Man muss als Bezahlfernsehsender einen Mehrwert bieten“, erklärt Westhoeven weiter sein Konzept für FOX Channel. Dazu gehöre, dass sie Serien wie «Lost» früher zeigen als frei empfangbare Sender, aber auch Serien bringen, die ihren Weg ansonsten nicht ins Free-TV geschafft haben. Als Beispiel führt er «The West Wing» an, eine mit sechs Emmys und vielen anderen Preisen gekrönte Hit-Serie aus den USA, die sieben Staffeln lang Arbeit und Leben des US-Präsidenten im Weißen Haus gezeigt hat. Bis heute haben sich die großen Privatsender gescheut, die schon 1999 gestartete Serie auszustrahlen. Zeitweise habe ein Sender schon die Synchronisation gestartet, dann aber abgebrochen.
Westhoven sieht das differenzierter: „Nicht jede Serie, die (…) durchfällt, ist eine schlechte Serie.“ Neben Fehlern bei Programmierung und Marketing mangele es vor allem an der Geduld: „Man kann nicht erwarten, dass vom Stand weg jede neue Serie gleich über dem Senderschnitt liegt.“ Voreilige Verschiebungen oder Absetzungen seien keine Lösung. „Der Faktor Gewohnheit“ spiele bei Serien eine sehr große Rolle. Deshalb verspricht Michael Westhoven, dass FOX mehr Geduld haben werde als andere Sender: „Eine Saison, sprich: 13 Folgen, sollte man einer Serie schon geben.“