Der Abo-Sender hat seinen Umsatz im ersten Quartal 2008 eigenen Angaben zufolge um 12,1 Prozent auf 251,50 Millionen Euro gesteigert.
Auf ein nicht ganz so gutes Quartal blickt der Münchener Bezahlsender Premiere zurück: Zwar hat man den Umsatz des Unternehmens auf 251,50 Millionen Euro gesteigert – im ersten Quartal 2007 lag man bei rund 225 Millionen Euro), aber die operativen Kosten stiegen deutlich an. 248,60 Millionen Euro musste der Sender ausgeben – ein Großteil ging für die Zahlung der Sublizenz für die Fußball-Bundesliga drauf. Das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen) lag bei 2,80 Millionen Euro, das Nettoergebnis bei minus 28,10 Millionen Euro.
Für dieses weniger gute Ergebnis hat das Unternehmen auch schon die Schuldigen ausgemacht. „Kriminelle Hacker“, wie Premiere-Boss Börnicke sie nennt. „Das 1. Quartal 2008 liegt im Rahmen unserer Erwartungen. Unser Geschäftsergebnis wurde wie im 4. Quartal 2007 durch kriminelle Hacker geschmälert. Die Lücke in unserem Verschlüsselungssystem hat die Entwicklung von Umsatz und Abonnentenzahl empfindlich beeinflusst“, so der Premiere-Geschäftsführer. „Umso wichtiger ist es, dass wir diese Lücke bis Ende des 3. Quartal 2008 schließen werden. Ich gehe davon aus, dass wir mit einem neuen, sicheren Verschlüsselungssystem ein starkes Wachstum sehen werden."
Zum 31. März zählte Premiere 4.242.467 Kunden, darunter etwas mehr als 600.000 indirekte Kunden, die die Premiere Bundesliga über arena beziehen. Im Vergleich zum Jahresende verlor man rund 36.000 Abos. Große Hoffnung setzt Michael Börnicke nun auf die Einführung des neuen Verschlüsselungssystems NDS Videoguard® von Medienmogul Murdoch, das bislang noch in keinem Land geknackt wurde. Premiere geht nicht nur technisch gegen den illegalen Empfang seiner Programme vor, sondern nutzt auch alle juristischen Möglichkeiten. Anfang Mai gelang ein erster großer Erfolg: Vor dem Landgericht Hamburg hat das Unternehmen eine einstweilige Verfügung gegen einen Importeur von sogenannten patchbaren Free-To-Air-Receivern erwirkt. Derzeit bereitet Premiere eine umfassende Klage auf Schadensersatz gegen den Importeur und gegen alle an diesem Handel beteiligten Personen vor. Premiere werde nach dem Etappensieg nicht in seinen Bemühungen nachlassen und solche Straftaten weiterhin konsequent und mit allen juristischen Mitteln verfolgen, heißt es in einer Sendermitteilung.
„Spätestens Ende des 3. Quartals ist das Piraterie-Problem erledigt. Es ist uns gelungen, die Attraktivität unseres Programmangebots deutlich zu steigern und die flächendeckende Verbreitung unserer Programme zu sichern. Die neue Angebotstruktur schafft die Voraussetzung für nachhaltiges Abo-Wachstum und steigende Umsätze pro Abonnent. Insgesamt ist Premiere damit gut für einen nachhaltigen Wachstumskurs positioniert,“ sieht Börnicke die Sterne positiv für die Zukunft von Premiere stehen.
15.05.2008 10:55 Uhr
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Manuel Weis
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Quelle: Premiere