«Kreis runde Sache»: Was schaut Schächter?

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Einfallslosigkeit.

Wir haben gerade Mitte Mai und schon fällt unseren Programmverantwortlichen nichts mehr ein. Anders ist es nicht zu erklären, dass hinter uns ein extrem langweiliges Fernseh-Wochenende liegt. Sicher: Das Wetter war fast genauso schön wie Linda de Mol bei der Präsentation ihres „Traumhochzeit“-Comebacks, doch fast überhaupt nichts Neues auszustrahlen, grenzt fast schon an Frechheit.

Wenn in einer Fernsehzeitschrift am Pfingstmontag ein Erotikdrama von 1999 und die Vorstellung neuer Kandidaten bei „Bauer sucht Frau“ als Tagestipps angepriesen werden, muss ganz offensichtlich ein Fehler vorliegen. Oder aber man meint es bei ZDF, Sat.1 & Co. tatsächlich ernst. Wiederholungen, soweit das Auge reicht. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Da stellt sich fast schon die Frage, was Markus Schächter und Kollegen gerne an Abenden wie diesen sehen.

Höchstwahrscheinlich sind sie selbst große Fans von Pay-TV – was auf die öffentlich-rechtlichen Intendanten natürlich ohnehin zutreffen dürfte. Doch seien wir mal ehrlich: Ohne DVDs wäre man schöner Fernsehabend heutzutage doch fast kaum noch zu ertragen. Wiederholungen hin oder her – alles wurde uns Zuschauern doch schon mal in irgendeiner Form serviert. Besonders auf dem Lerchenberg spielt Kreativtität derzeit nur eine Nebenrolle.

Da wird mal eben die „Traumhochzeit“ aus der Mottenkiste geholt. Und weil’s schön ist, darf auch gleich noch der „Bergdoktor“ seine Wiederauferstehung feiern. Von Uschi Glas und Kommissar Rex mal ganz zu schweigen. Nicht mehr zu überbietende Einfallslosigkeit. Gut, dass es den MDR gibt. Dort war am Pfingstmontag zur besten Sendezeit ein Format mit dem Titel „Die tollkühnen Männer mit ihren rollenden Kisten“ zu sehen. Wenigstens mal eine Alternative…

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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