Inhaltlich weiß die zu Wochenbeginn endlich gestartete ARD-Mediathek noch nicht zu überzeugen. Doch es gibt auch grundsätzliche Dikussionen über das Angebot.
Lange hat es gedauert, umso überraschender war nun der Start der ARD-Mediathek. Seit Montag ist das neue Angebot im Netz, doch die Beta-Version erweist sich zum Start als wenig übersichtlich und ist darüber hinaus auch noch sehr lückenhaft.
Über 600 Radio- und rund 60 TV-Sendungen wurden laut ARD bereits als RSS-Feed online gestellt. Die Programme unterliegen dabei einer redaktionellen Auswahl, insgesamt ist die Mediathek in 18 verschiedene Rubriken unterteilt. Auch bei Beobachtern der Branche kommt das Angebot bislang wenig. Von einer "richtigen Mediathek" sei man noch weit entfernt, heißt es da etwa. Immerhin: Die ebenfalls gestartete Mediathek zum Programmangebot des Ersten kommt etwas besser weg, kann aber mit dem Angebot des ZDF längst nicht mithalten.
Herbe Kritik gibt es an dem neuen Onlineangebot - aber nicht so sehr aufgrund der bisherigen Unausgegorenheit. Vielmehr heizt die Mediathek die grundsätzliche Diskussion um die künftigen Internetkompetenzen der öffentlich-rechtlichen Sender wieder an. Vorerst scheint es, als ob sich die Fernsehanstalten in der Politik durchgesetzt haben: Die deutsche Medienpolitik zeigt sich gegenüber ARD und ZDF entgegenkommend und will den Onlineaktivitäten der Sender breiten Spielraum gewähren.
"Mit linearem Programm, Mediathek und sendungsunabhängigen Videos wird ARD und ZDF das Bewegtbild im Internet praktisch schrankenlos freigegeben", kritisierte Christoph Fiedler, Leiter Europa- und Medienpolitik beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) gegenüber "pressetext".
13.05.2008 13:49 Uhr
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Alexander Krei
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Quelle: pressetext