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Vor den Upfronts: Wer schafft es in die neue Season?

Bereits am 02. April gaben die beiden NBC-Chefs Ben Silverman und Marc Grabow ihr Programm für das neue Fernsehjahr in New York bekannt. Diese Präsentation steht noch bei den Networks ABC, CBS, FOX und The CW an. Doch welche Wackelkandidaten haben die besten Chancen auf eine Verlängerung und welche sind absolut chancenlos?

Am 13. Mai werden gleich zwei Broadcaster ihr Line-Up für das kommende Jahr bekannt geben. Sowohl dABC als auch The CW präsentieren ihren Werbekunden das diesjährige Herbstprogramm. Für letzteren Sender war die aktuelle TV-Saison 2007/2008 alles andere als erfolgreich. Die Einschaltquoten einstiger Top-Formate schrumpften drastisch und neue Serien fanden nicht den gewünschten Anklang beim Publikum. Bisher hat The CW lediglich für sechs Produktionen grünes Licht gegeben und einige Sendung kurzerhand abgesetzt.

Zudem muss das Network nun noch Ersatz für das Zugpferd «WWE Friday Night Smackdown!» finden, welches ab dem kommenden Fernsehjahr bei MyNetworkTV zu sehen sein wird. Außerdem wird der einstige Quotenhit «Beauty and the Geek» mit großer Wahrscheinlichkeit in der nächsten Saison pausieren - mangels Einschaltquoten (1,97 Millionen). Bei den Wackelkandidaten haben quotentechnisch sowohl die Dramedy «Reaper» als auch die Comedy «The Game» die besten Chancen auf eine Verlängerung. Erstes kann sogar das Aushängeschild «Gossip Girl» (Foto) in den Schatten stellen (2,58 zu 2,43 Millionen Zuschauer), während die Sitcom es am Montag immerhin noch schaffte 2,392 Millionen Menschen im Durchschnitt zu begeistern.

Schlechte Karten für eine Verlängerung dürfte die Newcomer-Sitcom «Aliens in America» haben. Weder am Montag noch am Sonntag konnte im Durchschnitt die Zwei-Millionen-Marke überschritten werden. Realitys, die im nächsten Jahr wieder im Programm auftauchen könnten, sind eventuell «Pussycat Dolls Present» und «Farmer wants a Wife» - und das trotz geringer Reichweiten.

Im Hause ABC kann man weniger besorgt an die Planung des nächsten Line-Ups gehen. Frühzeitig verlängerte der Sender neun seiner Serien – einige wurden hingegen auch schon gecancelt. Bekanntestes Opfer ist das Drama «Men in Trees» mit Anne Heche in der Hauptrolle, welches nicht bestehen konnte. Durchschnittlich lockte die Serie gerade einmal 6,21 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte. Zu den bekanntesten Wackelkandidaten gehören die Dramedy «Boston Legal» (Foto) und das Drama «October Road». Da sich die Einschaltquoten der Anwaltsserie noch im grünen Bereich befinden (9,93 Millionen) könnte es für «Boston Legal» noch gut ausgehen. «October Road» hingegen muss sich ernsthaft Sorgen um seine Existenz machen (5,34 Millionen).



Ebenfalls schlecht sieht es für die Sitcom «Notes from the Underbelly» aus, die es im letzten Jahr ganz knapp schaffte für eine zwei Staffel verlängert zu werden. Lediglich 5,09 Millionen Zuschauer verfolgten durchschnittlich die Serie. Wegen rückläufiger Reichweiten fürchtet auch die Reality «The Bachelor» um ihre Existenz. Mit Leichtigkeit ins nächste Jahr schaffte es die Tanzshow «Dancing with the Stars», die für ABC bislang die höchsten Reichweiten einfährt. Von den neuen Sendungen wird es «Oprah’s Big Give» wohl ohne große Probleme schaffen, während «Eli Stone» und der «Women’s Murder Club» noch zittern müssen. «Eli Stone» wird in den Staaten eher als Opfer der Absetzungsmaschinerie gehandelt, bei der Krimiserie, die aus den Büchern von James Patterson hervorging, scheiden sich die Geister unterdessen.

Auch die CBS-Chefs präsentieren in der kommenden Woche ihr Konzept für die kommende TV-Saison 2008/2009. Wegen hoher Reichweiten konnten sich schon «Cold Case», «Criminal Minds», «Ghost Whisperer», «NCIS», «Numb3rs», «Two and a Half Men», «Without a Trace», «The Big Bang Theory» und die komplette «CSI»-Reihe ihre Verlängerungen frühzeitig sichern. Wieder abgesetzt wurde das Nuclear-Drama «Jericho», das es wohl diesmal nicht noch einmal verspätet in den Programmplan zurückschafft.

Die Produzenten der Serie befinden sich jedoch schon in Verhandlungen mit diversen Kabelsendern, um doch noch weitermachen zu können. Um eine Erneuerung bangen die Serien «Moonlight», «How I Met Your Mother», «Rules of Engagement», «Shark», «The New Adventures of Old Christine» und «The Unit». Die besten Chancen auf ein weiteres Jahr dürften die drei Sitcoms haben, die am Montag zufrieden stellende Einschaltquoten vorweisen konnten. Für «Moonlight», «Shark» und «The Unit» sieht es nicht so gut aus. Die letzten beiden Serien schafften es nicht wirklich beim amerikanischen Publikum zu punkten, während das Vampir-Drama (7,38 Millionen) zumindest im Todesslot am Freitag ansatzweise überzeugen konnte und zudem gut zur Mystery-Serie «Ghost Whisperer» passt.

Bereits als abgesetzt gilt «Cane», welches im Herbst ausgestrahlt wurde. Ohne Schwierigkeiten dürften es die Realitys «Survivor» und «The Amazing Race» ins Line-Up schaffen. Ob das provokante Drama «Swingtown» gute Chancen auf eine Verlängerung hat, wird sich nach dem Serienstart am 05. Juni herausstellen, wenn die ersten Zahlen vorliegen.

Zu guter Letzt verkündet das amerikanische Network FOX am 15. Mai sein diesjähriges Herbstprogramm. Nur wenige Serien schafften schon vorab den Sprung ins neue Jahr. Darunter befinden sich unter anderem «24», «Prison Break», «The Simpsons» und «Terminator: The Sarah Connor Chronicles». Der Absetzung sind bisher «Nashville», «The Next Great American Band», «The Return of Jezebel James» und «Unhitched» zum Opfer gefallen. Ohne Weiteres schaffen es wohl auch die Programme «American Idol», «America’s Most Wanted: America Strikes Back», «Are You Smarter Than A 5th Grader?», «Bones», «Cops», «Hell’s Kitchen», «House», «MADtv», «Don’t Forget The Lyrics!» und der restliche animierte Comedy-Block ins nächste Fernsehjahr. Schwieriger wird es für «'Til Death», «Back to You», «Canterbury’s Law» und «New Amsterdam». Von den Einschaltquoten her liegt die Newcomer-Sitcom «Back to You» knapp vor «‘Til Death» (6,56 zu 6,23 Millionen) im Genre Comedy.

Doch mangels Alternativen könnte es «‘Til Death» doch noch ins Line-Up schaffen. Bei den Dramen liegt «New Amsterdam» (Foto) klar vorne und kann sich weit von «Canterbury’s Law» absetzen (8,85 Millionen zu 6,15 Millionen). Den Grund für den großen Unterschied dürfte die Programmierung der Serien darstellen. «New Amsterdam» wurde schon öfter einmal hinter dem Quotengaranten «American Idol» ausgestrahlt, während «Canterbury’s Law» schwache Lead-Ins hinnehmen musste. «K-Ville» gilt in Insiderkreisen bereits als abgesetzt und wird im nächsten Jahr wohl nicht mehr auf FOX zu sehen sein.
09.05.2008 10:40 Uhr Kurz-URL: qmde.de/27143
Rainer Idesheim

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Upfronts

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