ProSiebenSat.1: Sind de Poschs Tage schon gezählt?
Der ProSiebenSat.1-Vorstandschef muss den Deutschland-Bereich des Konzerns wohl an ProSieben-Chef Bartl abgeben. Doch das ist wohl erst der Anfang.
Die schlechten Quartalszahlen von ProSiebenSat.1 ließen nicht nur die Aktienkurse einbrechen, sondern sorgen womöglich auch in der Führungsetage für personelle Veränderungen. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem ein Mann.
Die Rede ist von Vorstandschef Guillaume de Posch (Foto), der nach Bekanntwerden der miesen Zahlen sofort Einsparungen ankündigte. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, soll er die direkte Verantwortung für die deutschen Sender - ProSieben, Sat.1, kabel eins, N24 und 9Live - abgeben. Neu geschaffen wird dem Bericht zufolge dann der Posten des Deutschland-Chefs, den offenbar der jetzige ProSieben-Chef Andreas Bartl übernehmen soll. Bei der Sendergruppe schweigt man derzeit über die Personalie, die laut dem Medienbericht aber noch in dieser Woche offiziell werden soll.
Eine ähnliche Konstellation gibt es auch beim direkten Konkurrenten RTL, wo Anke Schäferkordt einerseits Geschäftsführerin von RTL ist, andererseits aber auch die Geschäfte der Mediengruppe RTL Deutschland leitet. Passend dazu auch eine Meldung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wonach de Posch zum Jahresende komplett bei ProSiebenSat.1 ausscheiden soll. Doch nun stehen wohl erst einmal Veränderungen im Deutschland-Bereich an - es geht vor allem darum, die Sender wieder besser zu positionieren. De Posch könnte darin seine letzte Chance sehen, seinen eigenen Kopf im Unternehmen aus der Schlinge zu ziehen.
04.05.2008 14:05 Uhr
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Alexander Krei
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Quelle: Spiegel / FAZ