Erstaunliches passierte im Übrigen mit den im Vorfeld gezeigten «Sat.1 Nachrichten» - man könnte es als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen.
4:0 endete das Uefa-Cup-Halbfinale im russischen St. Petersburg – die vier Tore schossen allerdings nicht die Fußballer aus München, sondern der Gegner. Für die Bayern ist der Traum vom Finale somit ausgeträumt und auch Sat.1 muss die Quotenerwartungen der Übertragung am 14. Mai wohl etwas zurückschrauben. Dafür gab es am Feiertag noch einmal richtig gute Werte: Bereits die rund zehnminütigen Vorberichte mit Kai Pflaume bescherten Sat.1 20 Prozent Marktanteil.
Als der Ball um 18.30 Uhr dann rollte, sahen im Schnitt 6,10 Millionen Menschen zu. Dies entsprach einem sehr guten Marktanteil von 29,8 Prozent bei allen Zuschauern und 33 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Eine Stunde später, als der Schiedsrichter die zweite Hälfte der Partie anpfiff, begann für Sat.1 noch größeres Glück: Zwischen 19.30 Uhr und 20.20 Uhr verfolgten durchschnittlich 7,36 Millionen Zuschauer das blamable Abschneiden des FC Bayern München. Die Quote in der Zielgruppe belief sich währenddessen auf sehr gute 31,5 Prozent.
Auch in der Primetime lief es im Anschluss recht ordentlich. Interviews und Analysen mit Kai Pflaume und Uli Köhler sahen noch 3,82 Millionen Menschen (Zielgruppe: 13,6 Prozent). Dann hatten die Zuschauer aber offenbar genug vom Fußball. Der ab 20.45 Uhr gezeigte Kinofilm «Das Wunder von Bern», der den Titelgewinn der WM 1954 behandelt, stieß auf weniger großes Interesse als genommen. 2,25 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt zu – insgesamt erreichte man so nur 8,2 Prozent Marktanteil. Bei den Werberelevanten lag man mit 11,7 Prozent knapp oberhalb des Sat.1-Schnitt.
Die Nachrichtensendung des Berliner Senders, die um 20.00 Uhr stets furchtbare Quoten holt, lief wegen des Fußballspiels übrigens um 18.00 Uhr – und holte aus dem Stand richtig gute Zuschauerzahlen. 13,7 Prozent Marktanteil wurden in der Zielgruppe gemessen, insgesamt sahen 2,14 Millionen Menschen die Informationssendung – und somit deutlich mehr als um 20.00 Uhr. In Berlin sollte man überlegen, ob man «Die Sat.1 Nachrichten» nicht doch etwas früher zeigen sollte.