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Die Kritiker: «Unschuldig: Machtspiele» (1x02)

Story
Anwältin Frau Beck wird des Mordes an einem Mann angeklagt und sitzt deswegen hinter Gittern. Doch hierbei handelt es sich keineswegs um einen „normalen“ Tod, sie soll Ben in einem SM-Club mit einer um den Hals gelegten Leine so lange stranguliert haben, bis er erstickte. Die Anwältin beharrt auf ihrer Unschuld und will nun mit Hilfe der renommierten Frau Doktor Winter das Gefängnis verlassen.

Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Ben Heroin verabreicht wurde – anscheinend nicht von sich selbst, da die Droge den Schmerz lindern würde. Nun gilt es herauszufinden, wer in dem Club mit Drogen dealt, weswegen das Ermittlerteam irgendwie an die Videoüberwachungsbänder kommen muss. Zu dieser schwierigen Aufgabe kommt noch die Tatsache hinzu, dass die inhaftierte Ex-Anwältin langsam den Glauben an sich selbst verliert. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Darsteller
Alexandra Neldel («Meine schöne Bescherung», «Zodiak») ist Dr. Anna Winter
Clemens Schick («Mitte 30», «Aufrecht Stehen») ist Marco Lorenz
Erhan Emre («Experiment Bootcamp», «Tatort») ist Dr. Sebastian Krüger
Iris Böhm («Post Mortem», «Unser Charly») ist Katharina Beck
Rebecca Mosselmann («Typisch Sophie», «Abgefahren») ist Mia Gandel

Kritik
Schon vorab hat die neue ProSieben-Serie «Unschuldig» Dinge geschafft, die einige Serien, die schon lange laufen, noch nicht erreicht haben. So wurde sie schon vor der Ausstrahlung für den Bayerischen Fernsehpreis nominiert und mit Lob überhäuft. „Frisch!“ „Tolle Optik!“ „Vielschichtige Figuren!“, so lauten die Schlagworte vieler renommierter Zeitungen. Alexandra Neldel selbst meint zum Start: „Es ist ein Serie, bei der Optik und Charaktere stimmen. Ich glaube, dass wir damit eine Chance haben.“ Dass sie allen Grund hat, zu hoffen, beweist auch die zweite Folge, die mit einem höchst prekären Thema aufwartet. Genau wie bei der ersten Folge ist es Unterhaltung auf Spitzenniveau.

Die Wahl des Themas zur zweiten Folge ist bestens gelungen: Dadurch, dass die hinter Gittern sitzende Frau Anwältin ist, entsteht eine ganz besondere Spannung. Denn denkt man bei Menschen, die eine Befriedigung jenseits des Geschlechtsverkehrs bevorzugen, nicht an zwielichtige Typen und seltsame Menschen? Anstatt dieses Klischee zu bekräftigen, zeigt die neue Serie, dass die sexuelle Neigung nichts mit gesellschaftlicher Stellung zu tun hat.

Handwerklich ist die zweite Folge ebenso brillant wie die erste, es gibt nichts zu bemängeln. Trotz des brisanten Themas setzt man in „Machtspiele“ bewusst auf mehr Humor, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Einige lustige Szenen (zum Beispiel müssen sich die beiden Ermittler in enge Lederanzüge stecken, um näher in den Kreis einzutauchen) durchziehen die zweite Episode. Jedoch sind diese nie Fehl am Platz oder überflüssig, sie lockern nur etwas auf und tun dabei der Spannung keinen Abbruch.

Außerdem erfährt der Zuschauer mehr über Frau Winters Vergangenheit und ihre Motivationen, ihren Beruf auszuüben. Des Weiteren ist die Persönlichkeit des Marco Lorenz' ein Thema. Hier zeigt sich, dass auch er mit etwas zu kämpfen hat, was keiner erwartet hätte.

Die zweite Folge von «Unschuldig» zeigt ProSieben am 30. April um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung.
29.04.2008 10:29 Uhr Kurz-URL: qmde.de/26939
Philipp Stendebach

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Tags

Unschuldig

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