An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Sommerloch.Vorneweg: Entschuldigung an ProSieben, dass nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage das Programm der Münchner an dieser Stelle angeprangert wird. Es tut mir wirklich, wirklich, wirklich von ganzem Herzen leid. Aber was bleibt mir übrig? Derzeit durchlebt ProSieben nämlich ganz offensichtlich wieder eine Trash-Phase. Die Planungen dafür sind jedenfalls schon weit fortgeschritten.
„Gülcan und Collien ziehen aufs Land“ nennt sich allen Ernstes eine Dokusoap, die dem Sender gute Einschaltquoten einbringen soll. Das Konzept ist natürlich nicht neu: Intelligent wie „Simple Life“ und anspruchsvoll wie „Die Alm“. Fertig ist das Sommerloch-Programm für all diejenigen, die die Glotze einem schönen Abend auf der Terrasse vorziehen.
Kluger Schachzug: Nachdem das Publikum mit dieser bestimmt mega-unterhaltsamen Doku-Reihe verschreckt hat, setzt man mit „Dr. Psycho“ dann doch noch auf anspruchsvolle und gut gemachte Fernsehkost. Als Krönung wird dann um 23:15 Uhr auch noch Oliver Kalkofe serviert – jener Fernsehkritiker, der als Teilnehmer der Anti-Comedyshow „Noch Besserwissen“ einen Großteil seines Kredits verspielt hat.
Doch warum kommt das Beste eigentlich immer zum Schluss? Warum müssen Gülcan und Collien sowie Elton und Simon unbedingt vor Ulmen und Kalkofe zu sehen sein, wo besonders für die beiden Viva-Mäuse noch locker ein Plätzchen zwischen Wiederholungen und Night-Loft frei gewesen wäre? Und wieso wird man den Eindruck einfach nicht los, dass das deutsche Fernsehpublikum nur noch selten ernst genommen wird?
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.● Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!
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