ProSieben und die deutsche Serien-Industrie können hoffen: Der Start von «Unschuldig» verlief mit fast drei Millionen Zuschauern nach Plan. Doch die US-Konkurrenz sitzt im Nacken.
«Die Anwälte», «Die Familienanwältin», «R.I.S.», «GSG 9», «Verrückt nach Clara» - die Liste deutscher Serien-Flops ist lang und noch immer suchen die Fernsehmacher nach einem geeigneten Mittel, um das Publikum wieder für Ware aus der Heimat begeistern zu können.
Die Hoffnungen lagen nun also auf «Unschuldig», einer neuen Anwaltsserie mit dem früheren «Verliebt in Berlin»-Star Alexandra Neldel. Großes Vertrauen von Seiten des Senders waren durchaus vorhanden: Gleich zwölf Folgen ließ ProSieben produzieren und eine zweite Staffel ist ebenfalls schon in Planung. Nun können alle Beteiligten vorerst aufatmen: Die Quoten der Premiere waren am Mittwochabend nämlich gut. Im Schnitt entschieden sich 1,75 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer für die erste Folge, was in der Zielgruppe einem Marktanteil von 14,8 Prozent entsprach.
Auffällig: Vergleichsweise viele ältere Zuschauer konnten sich für «Unschuldig» beistern, denn insgesamt waren 2,75 Millionen Menschen dabei. Der Marktanteil lag hier mit 9,3 Prozent ebenfalls weit über dem Schnitt des Münchener Senders. Der Grundstein für einen Erfolg ist bereits gelegt, doch erst die kommenden Wochen werden wohl zeigen, wie stark «Unschuldig» tatsächlich ist. Die Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten sitzt Neldel schon einmal im Nacken - so war «Grey's Anatomy» in dieser Woche mit 1,94 Millionen Werberelevanten sowie 14,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ebenfalls erfolgreich unterwegs - insgesamt sahen 2,39 Millionen Menschen zu.
Einen ordentlichen Start legte zudem auch «Emergency Room» hin: Auf dem neuen Sendeplatz um 22:15 Uhr verlief der Auftakt zur nunmehr 14. Staffel mit 1,58 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 13,2 Prozent beim jungen Publikum zufrieden stellend. Aus Sicht von ProSieben darf es daher gerne so gut weitergehen. Der größte Gewinner ist allerdings die deutsche Serienbranche - jedenfalls vorerst.