'Fröhlich und entspannt': Schreinemakers neuestes Comeback
Bei 9Live kehrt Margarethe Schreinemakers, einst Quotenqueens des Privatfernsehens, mit einer neuen Sendung zurück. Angst hat die 49-Jährige vor der Premiere nicht - dicke Nerven besitzt sie nämlich reichlich.
Margarethe Schreinemakers ist zurück: Am Freitag feiert die Quotenkönigin der 90er ihr Comeback. Allerdings dürften nur wenige Zuschauer davon überhaupt etwas mitbekommen, schließlich geht die 49-Jährige bei 9Live an den Start.
Parallel zum Fernsehen sendet Schreinemakers live im Internet und will dort ihr sogenanntes „Chathouse“ etablieren – dem Publikum steht also eine komplett interaktive Sendung bevor. „Wir laden ganz Deutschland zum Reden ein“, kündigt die Moderatorin im Interview mit dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de an – große Ziele, die sich Schreinemakers gesetzt hat. Ihre Sendung ist daher weniger eine Fernsehshow, als viel mehr ein IPTV-Projekt. „Wir werden also etwas völlig Neues etablieren“, so Schreinemakers, die für die Show eigens in ihrem Haus in Belgien ein eigenes Studio eingerichtet hat.
Ein völlig neuer Schritt in ihrem bislang bewegten Leben – kaum eine andere Moderatorin erlebte im Fernsehen ein derartiges Auf und Ab wie die gebürtige Krefelderin. 1992 begann ihre große Zeit mit dem Wechsel zu Sat.1, wo sie die Talkshow «Schreinemakers Live» moderierte – aufgrund des großen Erfolgs teilweise den kompletten Abend über – mehr als zehn Millionen Zuschauer waren keine Seltenheit. 1994 geriet Schreinemakers zunehmend wegen ihres Finanzgebarens in Kritik – zunächst wegen ihres steuerlich begründeten Umzugs nach Belgien.
1996 kam es wegen einer Steueraffäre schließlich zum Eklat: Im Verdacht der Steuerhinterziehung stehend, vermutete Schreinemakers, dass es sich um eine Racheaktion des damaligen Bundesfinanzministers Theo Waigel handele, da sie dessen frühere Ehefrau einige Zeit zuvor in der Sendung auftreten ließ. Waigel bestritt diesen Vorwurf; auch Politiker anderer Parteien kritisierten ihr Verhalten. Da sie in der Öffentlichkeit zunehmend unter Druck geriet, kündigte sie an, das Thema in ihrer Sendung aufgreifen zu wollen. Der Sender Sat.1 lehnte dies allerdings ab und verlangte eine schriftliche Unterlassungserklärung. Außerdem drohte er damit, die Sendung gegebenenfalls abzubrechen.
Genau dazu kam es dann auch, als sich Schreinemakers tatsächlich äußerte. Sat.1 stoppte die Sendung und zeigte stattdessen Ulrich Meyer, der eine Begründung von Sat.1 vorlas. „Aus den ganz schwierigen Situationen im Leben habe ich am meisten gelernt“, sagt Margarethe Schreinemakers heute. „In jedem Leben gibt es finstere Momente, sie gehören auch zu mir. Ich finde es wichtig, dass man an sich glaubt und wieder aufsteht. So bin ich. Wir hatten einen Mega-Erfolg mit «Schreinemakers live». Den kann mir eh keiner mehr nehmen.“
Seither konnte sie nie wieder an die frühen Erfolge anknüpfen – weder bei RTL, noch im Ersten oder bei RTL II, wo sie mit «Big Diet» einen großen Flop hinlegte. Die Tiefpunkte scheint Margarethe Schreinemakers gut verkraftet zu haben: „Ich bin ein entspannnter und sehr fröhlicher Mensch“, sagt sie im Quotenmeter.de-Interview. „Und für das TV-Geschäft braucht man dicke Nerven. Die hat der liebe Gott mir reichlich geschenkt.“
Die wird sie wohl auch brauchen, denn bei 9Live ist es sicherlich alles andere als einfach, Fuß zu fassen. Man darf gespannt sein, wie sie den erneuten Neuanfang meistern wird. Dass sie mit viel Engagement auf Sendung gehen wird, ist allerdings wohl unbestritten.
Das komplette Interview mit Margarethe Schreinemakers lesen Sie am kommenden Sonntag bei Quotenmeter.de.
24.04.2008 08:24 Uhr
Kurz-URL: qmde.de/26836
Alexander Krei