Kopierschutz-Panne: Aufnehmen bei ProSieben nicht möglich

Freitag und Samstag konnten keine Sendungen mehr mit digitalen Recordern aufgezeichnet werden.

Mitte Februar 2008 hat die ProSiebenSat.1 Media AG die hochauflösenden Fernsehsender ProSieben HD und Sat.1 HD abgeschalten und somit viele Zuschauer missmutig gestimmt. Zwischen Freitagnachmittag und Samstagabend schwappte das Fass über, denn in diesem Zeitraum konnten keine Sendungen mehr aufgezeichnet werden.

Zunächst schien es so auszusehen, als ob sich ProSieben in eine völlig entgegengesetzte Richtung wie die amerikanischen Kollegen entwickelt. Dort wurde vor knapp zwei Jahren die Messung des zeitversetzten Fernsehens begonnen und man stellte fest, dass bis zu 60 Prozent der Zuschauer sich die Werbeunterbrechungen anschauen.



Denn es gibt bei der digitalen Aufzeichnung zwei entscheidende Vorteile: Zum einen kann der Zuschauer seine Serien dann sehen, wann er möchte. Zum anderen können Storylines von Serials wie «Lost» oder «Desperate Housewives» ohne Probleme weiterverfolgt werden. Denn wer verzichtet denn auf sein soziales Leben, um sich jeden Montag oder Mittwoch inhaltlich komplizierte Serien anzuschauen?

In den USA sind die Einschaltquoten von «Lost» sehr gut, denn im Durchschnitt schalten 14,32 Millionen US-Bürger beim Network ABC ein. Allerdings haben sich 3,15 Millionen Menschen die Episoden innerhalb einer Woche auf dem digitalen Festplattenrecorder angeschaut. «Heroes» verzeichnete durch digitale Aufzeichnungsgeräte 2,91 Millionen Zuschauer und «House» gewann wöchentlich 2,60 Millionen hinzu.

Weder die ProSieben Television GmbH, noch die ProSiebenSat.1 Produktion GmbH waren am Samstag für eine Stellungnahme erreichbar. Dem Medienmagazin DWDL sagte eine ProSieben-Sprecherin, dass man eine genaue Fehleranalyse betreiben werde. Möglicherweise handelte es sich um eine Panne. Doch ein Kopierschutz-Signal wird nicht zufällig in die Austastlücke, wo sich auch der Videotextbefindet, eingespeist.