Das Bundeskartellamt will laut eines Berichts die Pläne von DFL und Leo Kirch teilweise stoppen. Wohin die Reise geht, ist damit unsicherer als je zuvor. Bei Premiere dürfte man sich dagegen die Hände reiben.
Der umstrittene Deal zwischen Medienmogul Leo Kirch und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) könnte platzen. Der Grund: Wie das "Handelsblatt" berichtet, will das Bundeskartellamt die Zusammenarbeit zumindest teilweise unterbinden.
Im Mittelpunkt des Interesses steht vor allem die Vermarktung der Bundesliga. Die DFL und Kirch planen einen eigenen Sender, der bereits produzierte Bundesliga-Sendungen ausstrahlt, was den Einstieg für neue Unternehmen natürlich erleichtern würde. Bei Premiere kommt das natürlich gar nicht an, schließlich will man gerne auch weiterhin selbst für die kompletten Übertragungen verantwortlich sein. Das letzte Wort ist in diesem Fall aber wahrscheinlich ohnehin noch nicht gesprochen.
Bis zum 24. April will das Kartellamt nun erst einmal von den potenziellen Rechte-Interessenten wissen, ob etwa Pakete sinnvoll seien, die nur "die Spiele von einzelnen Vereinen beziehungsweise Vereinen einer Region umfassen würden" (Quotenmeter.de berichtete). Die Behörde fragt auch nach der Rolle des Medienunternehmers Leo Kirch, der als Zwischenhändler für die DFL Erlöse von rund 500 Millionen Euro pro Saison ab der Spielzeit 2009/2010 erzielen soll.
Für Kirch und die DFL steht also eine spannende Zeit ins Haus - mit ungewissem Ausgang. Klar ist nämlich auch, dass eine längere Wartezeit den Preis deutlich drücken dürfte. Bei Premiere gibt man sich schon einmal ungeduldig: "Wir erwarten eine Entscheidung bis zum Sommer. Sonst müssen wir die Rechte neu bewerten", sagte Sportvorstand Carsten Schmidt gegenüber dem "Handelsblatt".
15.04.2008 13:35 Uhr
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Alexander Krei
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Quelle: Handelsblatt