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Premiere-Chef Börnicke: Zu früh gefreut

Manchmal ist es eben doch nicht schlecht, gewisse Dinge für sich zu behalten und die Presse außen vor zu lassen.

In der vergangenen Woche überraschte Premiere-Chef Michael Börnicke (Bild) mit einer ungewöhnlichen Ankündigung. In einem Interview, welches am letzten Wochenende publik wurde, kündigte der Geschäftsführer des Bezahlsenders an, den Free-TV-Sender Sat.1 kaufen zu wollen. Eigentlich eine sinnige Überlegung, um die Unternehmenszahlen weiter in den schwarzen Bereich zu treiben. Dieser Fall zeigt aber sehr eindrucksvoll, dass es aus Unternehmenssicht oftmals klug ist, solche Dinge nicht allzu früh bekannt zu geben.

Schon das kleine Einmaleins der PR sagt eigentlich, dass es definitiv zu früh ist, dies zu tun, ehe überhaupt erste Gespräche mit der anderen Partei stattgefunden haben. Sollte die PR-Abteilung des Senders also keine anderen und bislang nicht erkennbaren Ziele verfolgt haben, war es wohl keine gute Woche für die Geschäftsführung des Senders. Denn am Montag wiegelte die ProSiebenSat.1-Gruppe sehr schnell ab.




Sat.1 werde nicht verkauft und mit Premiere erst gar nicht verhandelt, hieß es aus der Konzernzentrale. Börnicke steht nun also ein bisschen wie ein Verlierer da. Sat.1 hätte er gerne gehabt, das ist nichts Schlimmes. Fragt sich bloß, warum er nicht geschätzt 500 Meter Fußmarsch (soweit liegen Premiere und ProSiebenSat.1 auseinander) auf sich genommen hat und erst einmal nachgefragt hat, ob prinzipielles Interesse am Verkauf von Sat.1 besteht.
12.04.2008 09:36 Uhr Kurz-URL: qmde.de/26591
Manuel Weis

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Michael Börnicke

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